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Irak: Besorgnis über Folter-Berichte

Nach Berichten über grausame Misshandlungen von Häftlingen in irakischem Polizeigewahrsam hat die britische Regierung jetzt vom Irak Aufklärung gefordert.

Ein Sprecher des Außenministeriums in London sagte am Sonntag, seine Regierung sei „zutiefst besorgt” über die Informationen. „Jeder Missbrauch von Häftlingen ist nicht hinnehmbar.” Die britische Tageszeitung „Observer” hatte zuvor von Folterungen Verdächtiger durch irakische Sicherheitskräfte berichtet; sie habe fotografische Belege aus Obduktionen und Krankenhausunterlagen, die dies belegten, schrieb die Zeitung. Dokumentiert seien unter anderem Verbrennungen, Strangulierungen, sexueller Missbrauch, das Aufhängen von Menschen an den Armen sowie Knochenbrüche.

Wie der „Observer” weiter berichtete, seien britische Hilfsgelder, die eigentlich für den Aufbau des irakischen Polizeiapparats bestimmt gewesen seien, an irakische Geheimkommandos geflossen; diese stünden unter dem Verdacht schwerer Menschenrechtsverletzungen wie etwa Folter und außergerichtliche Hinrichtungen. Im Irak gebe es ein Netz geheimer Haftlager, die sich der Kontrolle durch Menschenrechtsorganisationen entzögen.

Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums sagte, die Vorwürfe seien der Regierung bekannt und bereits „auf höchster Ebene” mit irakischen Amtsträgern erörtert worden. „Wir erwarten von diesen, dass sie die Missbrauchsvorwürfe umgehend untersuchen, die Verdächtigen verfolgen und die Schuldigen unabhängig von ihrer Stellung bestrafen”, sagte der Sprecher. Nach Angaben des Ministeriums hat Großbritannien dem Irak bislang 27 Millionen Pfund (39,8 Mio. Euro) zum Aufbau der Sicherheitskräfte zur Verfügung gestellt.

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