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IOC bangt, Griechen gelassen

In sechs Monaten, am 13. August, werden die 28. Olympischen Sommerspiele in Athen eröffnet. Das IOC bangt noch um die rechtzeitige Fertigstellung der Infrastruktur, doch die Griechen bleiben gelassen.

Nie zuvor musste das Internationale Olympische Komitee (IOC) so sehr um die erfolgreiche Austragung von Olympischen Spielen fürchten wie in dem Jahr, in dem die Spiele nach dem Selbstverständnis ihrer Gastgeber „nach Hause zurückkehren”. Ein halbes Jahr vor der Eröffnung sind in Athen nach jahrelangem Bau-Chaos längst nicht alle Zweifel ausgeräumt, dass alles pünktlich fertig wird.

Im Olympia-Park (OAKA) im Stadtteil Maroussi bereitet das Dach des Olympiastadions die größten Sorgen. Als riesige Baustelle präsentiert sich auch das benachbarte „Aquatic Centre”, in dem Mirna Jukic und Co. um olympische Medaillen schwimmen wollen. Weitgehend fertig sind dagegen die anderen OAKA-Anlagen: die Olympia-Halle für Turnen und Basketball, das Tennisstadion und das Velodrom für die Bahn-Radrennen.

An vielen Olympia-Standorten liegt das Problem vorläufig weniger bei den Sportanlagen als vielmehr beim Umfeld. So mussten die Besucher eines vorolympischen Tests Ende Jänner Müllberge durchqueren, um in Ano Liossia, dem Armenviertel Athens, in die luxuriöse Olympia-Halle für Judo und Ringen zu gelangen. Einen Parkplatz gab es nicht.

Mehr Staub als Glanz – dies gilt auch noch für den Olympia-Komplex im Vorort Faliron (FOSC). Entlang der rund vier Kilometer langen Küstenpromenade liegen die Hallen für Handball und Taekwondo, das Beachvolleyball-Stadion sowie die „Friedens- und Freundschafts-Halle”, in der 8.000 Zuschauer Volleyball erleben können. Ein Zugang zu dieser „Esplanada” soll erst im Juni fertig sein. Dies gilt ebenso für die Straßenbahn nach Faliron.

Auch der dritte Olympia-Komplex auf dem Gelände des alten Athener Flughafens bei Hellinikon (HOSC) ist noch eine große Baustelle. Dort soll Basketball sowie Base- und Softball gespielt und Kanu-Slalom gefahren werden. Nur noch die geeigneten Zufahrtsstraßen fehlen zu den Hallen für Gewichtheben in der Vorstadt Nikaia, für Boxen in Peristeri, für Tischtennis und Rhythmische Gymnastik in Galatsi sowie die Anlage für Modernen Fünfkampf und Badminton in Goudi. Fertig sind das Olympische Dorf im Norden Athens, die Ruder- und Kanu-Anlage in Shinias sowie das 181 Millionen Euro teure Reitsport-Zentrum in der Vorstadt Markopoulo.

In Sicherheits-Maßnahmen investiert Griechenland die Rekordsumme von 650 Millionen Euro. Rund 50.000 Einsatzkräfte (rund drei Mal so viele wie bei den Spielen in Sydney 2000) sollen für den Schutz von Athleten, Begleitern und Zuschauern sorgen.

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