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InterSky: Masseverwalter will Geld von ehemaligen Geschäftspartnern

Der InterSky-Masseverwalter will Geld von ehemaligen Geschäftspartnern für die Masse.
Der InterSky-Masseverwalter will Geld von ehemaligen Geschäftspartnern für die Masse. ©APA/dpa
Drei Anfechtungsklagen in Höhe von weit über einer halben Million Euro eingebracht - zudem werden Klagen gegen die ehemalige InterSky-Geschäftsführung hinsichtlich Geschäftsführer-Haftung geprüft.
InterSky: 86,5 Millionen Euro Forderungen
Erster Totalausfall wegen InterSky-Pleite

Feldkirch (Wirtschaftspresseagentur.com) – Rund um die millionenschwere Pleite der Vorarlberger Regionalfluglinie InterSky Luftfahrt GmbH möchte der zuständige Masseverwalter Lukas Pfefferkorn (TWP Rechtsanwälte, Dornbirn) nunmehr Geld von ehemaligen Geschäftspartnern der insolventen Firma und beschreitet dafür den Rechtsweg. Wie Recherchen der Wirtschaftspresseagentur.com ergeben haben, brachte Pfefferkorn drei Anfechtungsklagen von insgesamt deutlich mehr als einer halben Million Euro gegen drei Geschäftspartner von InterSky ein. Beim Landesgericht Feldkirch wurden die anhängigen Anfechtungsklagen auf Anfrage bestätigt.

Dabei geht es um Geschäfte und Zahlungen, welche die Schuldnerin innerhalb einer gewissen Frist vor Konkurseröffnung noch getätigt hat. Zumeist ist das eine Frist von einem halben Jahr. Hintergrund derartiger Anfechtungsklagen ist vor allem der Verdacht einer Gläubigerbenachteiligung, wenn bestimmte Gläubiger innerhalb dieser Frist vor Konkurseröffnung noch Geld bekommen haben, andere hingegen zum Beispiel gar nichts mehr. Der Masseverwalter würde im Falle erfolgreicher Klagen mehr Geld für die Masse und damit für alle Gläubiger erhalten. Die Frist für die Einbringung solcher Anfechtungsklagen läuft ein Jahr ab Konkurseröffnung.

Klagen wegen Geschäftsführer-Haftung in Prüfung

Doch damit nicht genug. Denn Masseverwalter Lukas Pfefferkorn prüft zudem Klagen im Rahmen der zivilrechtlichen Geschäftsführer-Haftung gegen das ehemalige führende Management von InterSky. Das bestätigte Pfefferkorn gegenüber der Wirtschaftspresseagentur.com. “Hier sind Klagen durchaus möglich. Sie werden derzeit eingehend geprüft.” Eine Entscheidung soll in den kommenden Wochen fallen. Auf mögliche Beträge wollte sich Pfefferkorn nicht festlegen. Nur so viel: “Es geht in diesem Verfahren bekanntlich um viel Geld.”

Die Forderungen der mehr als 2.700 Gläubiger belaufen sich auf mehr als 86 Millionen Euro. Allerdings hat Masseverwalter Lukas Pfefferkorn nur rund 6,8 Millionen Euro anerkannt, der Rest wurde bestritten. Der Großteil dieser Forderungen kommt von vielen Kleingläubigern.

(WPA/gübi)

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