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Internationaler Bodensee-Jugendgipfel

Der zweite von der Bodensee Agenda 21 organisierte Internationale Jugendgipfel wird am 18. November 2005 im Festspielhaus in Bregenz stattfinden. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist kostenfrei.

Veranstalterin ist die Bodensee Agenda 21 der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK), die sich zum Ziel gesetzt hat, die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung in der internationalen Bodenseeregion in den Blickpunkt des Interesses zu stellen.

Was heisst hier ‘nachhaltig’?

Als der sächsische Oberberghauptmann von Karlowitz im Jahr 1713 zum ersten Mal den Begriff der ‚Nachhaltigkeit’ verwendete, hatte er wohl nicht geahnt, dass dieser Begriff knapp 300 Jahre später in aller Munde sein würde. Eine nachhaltige Forstwirtschaft, so der Oberberghauptmann, beruhe auf dem Grundsatz, dass man nur so viel Holz schlagen dürfe, wie durch Neupflanzung an Bäumen nachwachsen kann.

Sustainable development – nachhaltige Entwicklung. Das neue Kleid des alten Konzepts entstand angesichts der akuten Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Bereits in den siebziger Jahren sahen Vordenker das Problem eines unbegrenzten Wachstums auf einer begrenzten Erde. Seit der ‚UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung’ 1992 in Rio de Janeiro hat der Begriff der „Nachhaltigkeit“ in der öffentlichen Diskussion eine rasante Karriere gemacht. Die Diskussion hat vor allem eines ins Bewusstsein gebracht: Eine intakte Umwelt ist untrennbar mit sozialer Gerechtigkeit und mit einer gesunden wirtschaftlichen Entwicklung verbunden. Zwischen diesen drei Zielen tauchen aber oft Widersprüche auf. Nachhaltigkeit bedeutet immer wieder, dass zwischen verschiedenen Alternativen abgewogen werden muss, ohne dass es die eine richtige Lösung gibt. Dafür braucht es einen Massstab. Das sind unter anderem die Bedürfnisse der zukünftigen Generationen und der Regionen am anderen Ende der Welt. Auch für sie gilt: „was Du nicht willst, das man Dir tu’, das füg‘ auch keinem andern zu.“

Und warum ein Jugendgipfel?

Politik wird von Politikern gemacht. Aber wenn es um Zukunftsfähigkeit und um künftige Generationen geht, dann sind nicht nur die Erwachsenen gefragt. Dann muss eben auch die Stimme von Jugendlichen gehört werden, die sich über ihre Zukunft Gedanken machen. Auf der Konferenz von Rio de Janeiro haben 189 Staaten der Erde als Selbstverpflichtung ein Dokument unterzeichnet: die ‚Agenda 21’ als Programm für das 21. Jahrhundert. Kapitel 25 ist den Jugendlichen gewidmet. Darin heisst es im trockenen Wortlaut politischer Dokumente: „Es ist zwingend erforderlich, dass Jugendliche aus allen Teilen der Welt auf allen für sie relevanten Ebenen aktiv an den Entscheidungsprozessen beteiligt werden, weil dies ihr heutiges Leben beeinflusst und Auswirkungen auf ihre Zukunft hat. Zusätzlich zu ihrem intellektuellen Beitrag und ihrer Fähigkeit, unterstützende Kräfte zu mobilisieren, bringen sie einzigartige Ansichten ein, die in Betracht gezogen werden müssen.“

Wenn man diese Forderung ernst nimmt, dann muss auch ein Forum geschaffen werden, wo sich Jugendliche beteiligen können. Und dieses Forum darf nicht (nur) eine grosse Spielwiese sein, hier müssen ernsthafte Diskussionen mit den richtigen Leuten geführt werden. Das ist die Idee des Jugendgipfels.

Was ist da geboten?

Das Konzept für den zweiten Gipfel stammt von einer Arbeitsgruppe Jugendlicher aus Deutschland und Österreich. Es steht auf zwei Füssen: Auf dem ersten Internationalen Bodensee-Jugendgipfel 2003 wurde von den Jugendlichen eine Deklaration diskutiert und verabschiedet. Sie enthielt Empfehlungen und Forderungen an die Politik. Die fünf Themen der Deklaration waren in den Monaten davor von Jugendlichen ausgewählt und vorbereitet worden.

1. Ein Teil des Jugendgipfels ist dieser Deklaration gewidmet: was wurde davon umgesetzt und was nicht, wie haben Politiker und Entscheidungsträger auf die Ergebnisse der Jugendlichen reagiert.

2. Darüber hinaus stehen alte und neue Themen im Vordergrund, die via Internetabstimmung von den Jugendlichen ausgewählt wurden:

  • Bildung und Arbeitsmarkt
  • Menschenrechte und Integration
  • Energieträger und Klimaprobleme
  • Konsumverhalten und Egoismus
  • Politische Beteiligungsmöglichkeiten

    Zu den fünf Themen gibt es auf dem Gipfel Marktplätze für Diskussionen und Präsentationen. Jeder Marktplatz wird von Projektständen umrahmt, mit denen gezeigt wird, was es zum Thema in der Region schon gibt.

    Und damit nicht nur die Köpfe rauchen, werden Diskussionen und Projekte durch ein reichhaltiges Rahmenprogramm ergänzt: Filme und Workshops zum Thema, sportliche Aktivitäten zum Mitmachen (Kletterwand, BMX-Parcours, Breakdance) und kulturelle Angebote wie z.B. ein Gemeinschaftskunstwerk der TeilnehmerInnen als Geschenk für die Stadt Bregenz sowie Auftritt und Abstimmung über die Sieger des Jugendbandwettbewerbs, der über den Sommer von der Bodensee Agenda 21 ausgelobt werden wird. Aktuelle Informationen und Online-Anmeldung finden Sie unter www.bodensee-agenda21.net/jugend

    (Quelle: Geschäftsstelle der Internationalen Bodenseekonferenz)

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