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Interkulturelle Begegnung in der Küche

Bei der Vorbereitung des siebengängigen Menüs hatten alle die Hände voll zu tun.
Bei der Vorbereitung des siebengängigen Menüs hatten alle die Hände voll zu tun. ©Janet Diem
Türkischer Kochabend

Lustenau. Sechs Paare trafen sich in der Mittelschule Kirchdorf zu einem Türkischkochabend.

Integrationsarbeit mit Leib und Seele leisteten vergangene Woche die beiden Türkinnen Cigdem Gökmen-Erden und Sevinc Kapakli im wahrsten Sinne des Wortes. Bei einem Kochabend, bei dem jeder Koch einen Gast mit Migrationshintergund oder umgekehrt mitbringen musste, konnten sechs Österreicher einmal die Vorzüge der türkischen Küche kennen lernen. Gefüllte Weinblätter, Linsensuppe, Teigröllchen, verschiedene Salate, türkische Lammspieße mit Reis und als Nachtisch eine Art süßer Nudelauflauf mit Vanillecreme standen auf dem Speiseplan. Dabei erhielten die Hobbyköche fachkundige Anleitung von Profi Efe Salih Gökmen, der neben der türkischen Küche auch mit der österreichischen bestens vertraut ist.

Integration als Gaumenfreude

“Wir haben überlegt, wie wir Migranten und Einheimische in einem ungezwungenen Rahmen zusammen bringen könnten. Wir wollten etwas machen, das allen gefällt und Spaß macht. So sind wir auf den Kochkurs gekommen”, erläutert Sevinc Kapalik die Überlegungen zu der von der Marktgemeinde Lustenau unterstützten Veranstaltung. Und tatsächlich: Beim Weinblätterrollen, Spießebraten und heimlichen Creme-Naschen kam bei allen gute Laune auf. Spätestens aber, als ausgerechnet Profikoch Efe vor lauter Tratschen aus einigen gebratenen Teigröllchen eher Kohlrouladen machte. Bereits zwei andere türkische Kochkurse hat Josef Gojo bisher besucht. “Ich habe, als ich von dem Abend erfahren habe, sofort spontan zugesagt”, erzählt der Sozialarbeiter. Für ihn ermöglicht interkulturelle Begegnung Integration. “Gut finde ich an der Idee aber auch, dass man sich Gedanken machen muss, welche Person man mit Migrationshintergund überhaupt kennt und sich traut, diese einzuladen”, so Gojo. Ariane Hämmerle und Doris Suppan haben sich über die Einladung ihrer Arbeitskollegen jedenfalls sehr gefreut. “Wobei das heute Zubereitete nicht gerade kalorienbewusst ist”, befürchtet Ariane Hämmerle. Nachkochen wollen die beiden Hobbyköchinnen die Gerichte zuhause trotzdem. Und weil´s eh schon egal war, wurde zum abschließenden gemeinsamen Festmahl das türkische Nationalgetränk Yeni Raki gereicht.

 

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