Erster Jahrestag des Vorarlberger Integrationsleitbilds
“15 Prozent sind in einer Warteposition und fragen ‘Müssen wir das tun?’, diese müssen sich entscheiden”, erklärte Schwärzler am Dienstag zum ersten Jahrestag des Vorarlberger Integrationsleitbilds. Das Integrationsleitbild an sich lobte Schwärzler als verbindlichen Rahmen für die laufenden und zukünftigen Integrationsaktivitäten in Vorarlberg.
Das laut Schwärzler auf die “Vorarlberger Verhältnisse” abgestimmte Integrationsleitbild wurde vor einem Jahr von den vier Landtagsparteien einstimmig abgesegnet. Darin werden sieben Handlungsfelder definiert, vom Arbeitsmarkt über Soziales bis hin zu Religion. Im Mittelpunkt steht aber die Vermittlung bzw. das Erlernen der deutschen Sprache. “Wenn es heute bei Veranstaltungen um Sprache und um Bildung geht, hören sehr viele Migranten aufmerksam hin, das war vor drei Jahren nicht so”, stellte Schwärzler fest. Umgekehrt habe sich in der Mehrheitsgesellschaft der Grundsatz des “Förderns und Forderns” etabliert.
Integrationsprojekte: “Das ist gut angelegtes Geld”
Schwärzler betonte, dass sich der eingeschlagene Weg, die Integrationsarbeit im Netzwerk von Land, Gemeinden, der Projektstelle “okay.zusammen leben” und anderen Partnern zu bewerkstelligen, als richtig herausgestellt habe. Besonders die Zusammenarbeit mit den Städten wurde vom Landesrat gelobt. Neben der Strukturförderung seien im vergangenen Jahr zwei Millionen Euro an Landesmittel in Integrationsprojekte investiert worden. “Das ist gut angelegtes Geld, auch in Sachen Sicherheit”, zeigte sich der Landesrat überzeugt.
Integration: Vorarlberger Parteien fordern Umsetzung des Leitbilds
Sowohl die FPÖ als auch die Grünen forderten in Aussendungen die konsequente Umsetzung des Leitbilds, wenn auch in völlig kontroverser Hinsicht. Dieter Egger (F) verlangte, “die Zuerkennung staatlicher Leistungen noch viel stärker an die Integrationsbereitschaft zu knüpfen”, der nächste logische Schritt sei dabei die Verankerung von Deutschkenntnissen bei der Vergabe von Sozialwohnungen. Vahide Aydin von den Grünen ihrerseits bezweifelte, dass das Integrationsleitbild in allen Teilen der Mehrheitsbevölkerung angekommen ist. “Es gibt nach wie vor viele Zuwanderer mit guten Ausbildungsabschlüssen, die wegen ihrer Herkunft bzw. ihres Namens am Arbeitsmarkt diskriminiert werden und große Probleme bei der Arbeits- und Wohnungssuche haben”, bemängelte sie. (APA)
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