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Integration beginnt mit der Sprache

Vor knapp drei Jahren beschloss die Stadt Dornbirn ein Integrationsleitbild. Die Umsetzung verläuft ohne große Probleme, "weil es keine ideologischen Meinungsver- schiedenheiten gibt", so Bürgermeister DI Rümmele. Beruf Migranten [20KB] | Bildungsvergleich [22KB]

„Das Thema wurde versachlicht, Querschüsse gibt es keine”, bestätigt die zuständige Stadträtin Dr. Gabi Sprickler-Falschlunger die gute Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen bei den Integrationsbemühungen.

Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die Vermittlung von Sprachkenntnissen, vor allem für Frauen und Kinder türkischer Herkunft. Wie die Statistik zeigt, kann kaum ein türkisches Kind, das in den Kindergarten eintritt, Deutsch. Für Kinder und ihre Mütter werden in Dornbirn deshalb Sprachkurse angeboten. Das Pilotprojekt ist offenbar gut angelaufen. „Wie die Rückmeldungen aus den Kindergärten zeigen, ist der Erfolg bereits messbar”, freut sich die Leiterin der Abteilung Integration, Elisabeth Planinger.

Gezielt gefördert werden auch Volksschulkinder. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass rund 150 sechs- bis zehnjährige Kinder ausländischer Herkunft allein in Dornbirn so große Sprachdefizite aufweisen, dass sie dieses Angebot unbedingt in Anspruch nehmen sollten.

Enorme Bildungsunterschiede

Nach wie vor gibt es bei den Migranten große Defizite in Bildung und Ausbildung, weil rund 30 Prozent als höchsten Bildungsabschluss lediglich einen Hauptschulabschluss haben. Der Anteil der Migrantenkinder in der Sonderschule liegt seit Jahren konstant bei etwa 30 Prozent. Die Folge ist, dass fast die Hälfte der Menschen ausländischer Herkunft als ungelernte Arbeiterinnen und Arbeiter tätig sind. Bei den Einheimischen sind es lediglich knapp sieben Prozent. Für Sprickler-Falschlunger ein klarer politischer Auftrag, die Sprachkompetenz zu fördern, um allen Kindern eine entsprechende Ausbildung zu ermöglichen.

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