Innsbrucker Festwochen zum "50er" mit siebenstündiger Oper
Damit brechen die Festwochen eine langjährige Tradition, denn bisher waren stets zwei große Opernproduktionen im "Großen Haus" des Innsbrucker Landestheaters gezeigt worden. Die Größe der Aufgabe und die musikalische Brillanz rechtfertige das aber, betonten die Festwochenverantwortlichen unisono. Das Werk von Cesti, das am 7. und 8., 11. und 12. sowie 15. und 16. August dargeboten wird, zeichne sich nämlich durch "enorme Vielfalt auf vielen Ebenen" aus, erklärte dazu der musikalische Leiter der Festwochen, Ottavio Dantone, der auch bei der Oper die musikalische Leitung innehaben wird.
Die Vielfalt der Oper finde sich vor allem im Bereich der "Charaktere und der Emotionen", führte Dantone bei dem Pressegespräch auf Schloss Ambras aus. Außerdem habe das Werk einen "sehr hohen Wiedererkennungswert und sei einfach "typisch Cesti". Nach Cesti ist übrigens der Cesti-Gesangswettbewerb bei den Festwochen benannt, der vor allem für junge Sängerinnen und Sänger ein Sprungbrett in die Welt der "Alten Musik" sein soll.
Oper "ernst nehmen", aber "mit einem Lächeln"
Im Werk "Il pomo d´oro" spiegle sich nichts weniger "als unsere westliche Kultur und unsere Identität", strich der Regisseur der Oper, Fabio Ceresa, heraus. Diese damit verbundene Bürde und die Tatsache, dass die Oper ob ihrer Länge, Opulenz und Besetzung in Fachkreisen de facto als "unaufführbar" gelte, wolle er damit bewältigen, dass er den Stoff "sehr ernst, aber mit einem Lächeln" auf die Bühne bringen werde. "Es wird spaßig, in einer erotischen Art und Weise", versprach Ceresa zusätzlich.
Enorme Dimension
Zuvor hatte die künstlerische Direktorin der Festwochen, Eva-Maria Sens, ebenfalls auf die schiere Fülle und Überfülle der heurigen Haupt-Oper Bezug genommen. "An sich sind es ein Prolog, fünf Akte, 47 Solisten, ein großer Chor, Statisten und Orchester", skizzierte sie die Dimension. Nunmehr habe man immerhin die 47-Solisten auf 20 reduzieren können. Dass man die Oper nunmehr aufführe, sei jedenfalls - so oder so - "eine mittelgroße Sensation".
Daneben sei kein Platz mehr für eine zweite große Oper im "Großen Haus" des Tiroler Landestheater gewesen, sprach Sens den diesjährigen Traditionsbruch an. Dennoch habe man - wie es bei den Festwochen Usus ist - eine zweite Oper im Angebot. "Die diesjährige Barockoper-Jung wird 'Atalanta' von Georg Friedrich Händel sein", gab die künstlerische Direktorin Einblick in das Festwochenprogramm.
Darüber hinaus stehe etwa ein großes Fest mit viel "Alter Musik" im Innsbrucker Hofgarten bei freiem Eintritt am Programm. Auch das Format "Ottavio Plus" werde es wieder geben, bei dem der musikalischer Leiter der Festwochen im Duo unter anderem Johann Sebastian Bach oder Philipp Telemann zum Besten geben wird.
Außerdem, wie altbewährt, am durchaus üppigen Spielplan: Das "Concerto Mobile" an unterschiedlichem Plätzen der Stadt bei freiem Eintritt und abermals der "Cesti-Wettbewerb". Den Auftakt bilden zudem die "Ambraser Schlosskonzerte". Darüber hinaus blicke man auf die Festwochengeschichte zurück, so werde etwa auch der langjährige Festwochen-Intendant René Jacobs in Innsbruck musizieren.
Festwochen mit internationalem "Aufschlag"
Vor der Präsentation des Programms hatten Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA - Jetzt Innsbruck) sowie Tirols Landeshauptmann und Kulturreferent Anton Mattle (ÖVP) auf das Jubiläumsjahr Bezug genommen. "Den Festwochen gelingt es seit 1976 Sport, Gesellschaft und Kultur zu verbinden", sagte Anzengruber. Immer wieder werde "Altbewährtes und Neues" auf spannende Weise verbunden, so der Bürgermeister. Mattle wiederum strich das Jubiläumsjahr als ein Jahr heraus, in dem die Festwochen "wieder weltweit aufschlagen werden."
Diese Euphorie goss schließlich noch der kaufmännische Direktor der Festwochen, Markus Lutz, in Zahlen. "Dass es den Festwochen gelingt neue Impulse zu setzen und sich weiterzuentwickeln, ist auch an der Auslastung des Jahres 2025 ablesbar", führte dieser aus. 2025 habe man nämlich eine Auslastung von 98 Prozent verzeichnet, 20.000 Besucher bei den Konzerten begrüßt und 509.000 Euro mit Kartenverkäufen eingenommen, zeigte sich Lutz aus kaufmännischer Sicht hochzufrieden.
(S E R V I C E - )
(APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.