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Initiative "Umwelt + Bauen" ins Leben gerufen

Dornbirn - 15 Partner aus den verschiedensten Institutionen haben die überparteiliche Initiative "Umwelt + Bauen" ins Leben gerufen. Die erklärten Ziele der Baulobby ist die Steigerung der Sanierungsrate, das Neubauangebot an leistbaren Wohnungen erhöhen, der Umstieg auf erneuerbare Energieträger und der Bau von zukunftsweisenden öffentlichen Verkehrsverbindungen und Bildungseinrichtungen.

„Wir müssen österreichweit an einem Strang ziehen und gleiche Voraussetzungen für Investitionen in Umwelt- und Baumaßnahmen schaffen. Nur so können wir die Klimaziele erreichen und Arbeitsplätze sichern bzw. schaffen“, sind sich Stv. BIM und Landesinnungsmeister Dipl. Ing. Franz Drexel und Gerhard Flatz, Gewerkschaft Bau-Holz, einig und begrüßen diese gemeinsame bundesweite Aktion.

Die 4 Kernziele im Detail:

Steigerung der Sanierungsrate
Speziell bei Ein- und Zweifamilienhäusern aus der Bauperiode 1945-1980 sowie bei öffentlichen und gewerblichen Gebäuden gibt es hohen Sanierungsbedarf. Um die von der Bundesregierung angestrebte Sanierungsrate von 3 % zu erreichen, bedarf es daher zusätzlicher Fördermittel im Ausmaß von jährlich 300 Mio. Euro für die thermische Sanierung. Der erfolgreiche Sanierungsscheck muss fortgesetzt und weiter ausgebaut werden. Damit würden ein Investitionsvolumen für die Gebäude- und Heizungssanierung von rd. 2 Mrd. Euro ausgelöst, Arbeitsplätze geschaffen und gesichert sowie mindestens 150.000 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr bewirkt werden. Interessant daran ist, dass der Finanzminister durch die Investitionen doppelt so hohe Einnahmen aus Steuern (Umsatz- und Lohnsteuer) lukrieren könnte, als an Förderungen nachträglich ausgeschüttet werden. Darüber hinaus sind vernünftige Reformen in Bau-, Wohn- und Steuerrecht dringend notwendig. Wir müssen uns die Frage stellen, in welchem Zustand wir die Gebäude unseren Kindern übergeben.

Neubauangebot an leistbaren Wohnungen erhöhen!
Auch die Absicherung des Wohnbauförderungssystems durch eine bedarfsgerechte Dotierung der Wohnbauförderungsbudgets der Länder stellt eines der angestrebten Ziele dar. Dafür sind als Mindestausmaß 2,8 Milliarden Euro wie im Jahr 2008 notwendig. Aus diesem Grund muss die Zweckbindung und Indexierung der Wohnbauförderungsmittel für Neubau und Sanierung wieder eingeführt werden. Unterstützung bekommt die Initiative von zahlreichen WirtschaftsexpertInnen, welche die Umsetzung effizienter Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur empfehlen. Der arbeitsplatzintensive Bereich des Wohnbaus mit rund 135.000 Beschäftigten ist dafür bestens geeignet. Als Beispiel dafür sei angeführt: Die Miete inkl. Betriebskosten für eine 70m²-Wohnung mit Wohnbauförderung beträgt EUR 458,- ohne Förderung macht sie EUR 735,- aus. Die „Wirtschaftslokomotive“ Bau löst alleine im privaten Wohnbau Ausleihungen in Höhe von 95 Milliarden Euro aus. Das sind 66% aller privaten Kredite.

Umstieg auf erneuerbare Energieträger!
Ein 34 %-Anteil an erneuerbaren Energieträgern am Bruttoendenergieverbrauch ist das Ziel der österreichischen Bundesregierung, Österreich hat sich mit dem Energie- und Klimaprojekt der EU (20-20-20-Ziele) auch dazu verpflichtet. 2005 wurde vom Umweltbundesamt ein Anteil von 24,4 % ausgewiesen, die aktuellste Studie 2008 weist einen Anteil von 28,8 % an erneuerbaren Energieträgern aus. Weitere Maßnahmen wie Investitionen in Forschung, Entwicklung und Ausbau der erneuerbaren Energie sind dazu notwendig. Eine Umstellung der derzeit ca. 600.000 alten Heizsysteme auf erneuerbare Energien muss ebenfalls forciert werden. Diese Investitionen würden große Umweltschutzeffekte für die Zukunft nach sich ziehen und zusätzlich dazu beitragen, Österreich als Innovationsvorreiter zu etablieren und Tausende Arbeitsplätze zu sichern. In diesem Bereich muss das Ziel die Kombination von baulichen und energietechnischen Sanierungsmaßnahmen sein. Denn: Für Österreich werden im Hinblick auf das Nichterreichen der Klimaziele der EU bis 2020 Zukäufe von Emissionszertifikaten alleine bis 2012 in Höhe von 531 Mio. Euro laut WIFO prognostiziert.

Bau von zukunftsweisenden öffentlichen Verkehrsverbindungen und Bildungseinrichtungen!
Investitionen in nachhaltige Verkehrsinfrastruktur und notwendige zeitgemäße Bildungseinrichtungen sind das Fundament für eine Zukunft mit Perspektiven für unsere Jugend. Gerade beim größten CO2-Verursacher, dem Verkehr, gilt es, weiterhin in einen attraktiven Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zu investieren. Laut Klimaschutzbericht des Umweltbundesamtes ist die größte Steigerung bei den CO2-Emissionen im Verkehrsbereich zu verzeichnen (CO2-Äquivalente in Mio. von 14,0/1990 auf 22,6/2008 – ergibt eine Steigerung von 61,95 %). Außerdem sind Investitionen in unsere Bildungsstätten zur Erreichung eines modernen Standards – um vom europäischen Bildungsmittelfeld zur Spitze zu gelangen – sind unumgänglich. Je früher Investitionen in den Bau bzw. die Sanierung von Verkehrswegen und Bildungseinrichtungen getätigt werden, umso günstiger und nachhaltiger sind diese für die öffentliche Hand. So kann zum Beispiel bei gleich hohem Energieverbrauch eine Gütertonne auf der Schiene 300 km aber auf der Straße nur 100 km transportiert werden.

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