Am Donnerstag fand im Foyer des LKH Feldkirch eine umfassende Informationsoffensive der Schwerpunktabteilung für Unfallchirurgie unter Leitung von Prim ar René El Attal statt: Die interessierte Bevölkerung war zum „Tag der Arthroskopie“ eingeladen, sich über diese Operationsmethode („Gelenksspiegelung“, Schlüsselloch- oder Knopfloch-Chirurgie) zu informieren.
Zur Veranschaulichung diente ein überdimensionales Kniemodel.
Fachärzte der Abteilung erklärten die Methode und führten an zwei Modellen mit zwei Arthroskopie-Türmen vor. Mutige Besucher hatten die Gelegenheit, einmal selbst am Modell zu „operieren“. „Ziel der Aktion ist Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung, was Arthroskopie kann, welche Vorteile die Methode hat und wie sie funktioniert”, erklärt El Attal.
Viele Vorteile für Patienten
„Eine Arthroskopie bedeutet Gelenksspiegelung von griech. Arthros = Gelenk und skopein = schauen“, erklärt der Leiter der Unfallchirurgie Feldkirch und Initiator des Arthroskopietages. Als Arthroskopie werden verschiedene Operationsmethoden bezeichnet, die bei Erkrankungen oder Verletzungen von Gelenken angewandt werden. Dazu zählen etwa Kreuzbandrekonstruktionen, Meniskus-Operationen, Knorpelchirurgie, Schulter-sehnenchirurgie, Gelenksinstabilitäten, Behandlungen von verletzten oder abgenützten Sprung- oder Handgelenken, etc. Dabei führt der Arzt über einen kleinen Hautschnitt eine winzige Kamera ein, die Bilder auf einen Monitor überträgt (Spiegelung).
Mit speziellen Instrumenten und auf die Erkrankung angepasste Operationstechniken erfolgt dann die gezielte Behandlung im Gelenk. Diese sog. Knopfloch- oder Schlüssellochchirurgie hat ganz entscheidende Vorteile für die Patienten gebracht: Die minimal-invasive Methode greift so wenig wie möglich ins Gelenk ein und verursacht nur wenig Schmerzen und Narben. Das Verfahren ist schonend, dadurch erholt sich der Patient schneller, die gelenkchirurgischen Operationen dauern weniger lang und sind daher weniger belastend, der Patient ist schnell wieder fit. Zudem wurde die Arthroskopie über Jahrzehnte technisch weiterentwickelt und ist damit eine äußerst präzise und sichere Methode.
Modernste Medizintechnik
Die dazugehörende Medizintechnik findet sich im Arthroskopieturm, der verschiedene Funktionen vorhält: Neben einer hochpräzisen Optik und einer Kamera (Spiegelung), die das Innere des Gelenks als Bild auf einen Monitor projiziert, braucht es eine Lichtquelle, eine Wasserpumpe zum Spülen und je nach Eingriff die entsprechenden endoskopischen Instrumente (Zange, Schere). „Erst wenn sämtliche möglichen konservativen Behandlungsmethoden dem Betroffenen nichts mehr nützen, entscheiden wir uns für eine Operation, wie es die internationalen Leitlinien vorgeben“, schildert Prim. El Attal die Vorgehensweise.
Hilft also eine konservative Methode wie etwa Physiotherapie nicht mehr, kommt er entweder über Zuweisung durch den niedergelassenen Arzt oder nach der Konsultation in der Spezialsprechstunde der Unfallchirurgie Feldkirch zu Knie oder Schulter zu einem Operationstermin. Die Arthroskopie wird unter Vollnarkose oder unter einer Spinalanästhesie (Kreuzstich) durchgeführt.
„Bei Meniskusoperationen etwa bleibt der Patient über Nacht im LKH, bei Kreuzbandoperationen dauert der Spitalsaufenthalt ca. 3 Tage.“ Und nach jeder Operation ist eine entsprechende Physiotherapie verpflichtend. Am LKH Feldkirch werden jährlich ca. 500 arthroskopische Eingriffe durchgeführt.
Fakten Unfallchirurgie LKH Feldkirch
- 21 Ärzte
- 72 Betten
- 3.125 stationäre Patienten
- 4,8 Verweildauer
- 34.796 ambulante Behandlungen
- 15.229 Frischverletzte
- 19.385 Kontrollen/Spezialambulanzen
- 2.676 Operative Eingriffe
- Teams mit Spezialambulanzen:
Sport: Knie und Schulter
Handchirurgie
Wirbelsäulenchirurgie
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