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Informationskampagne zur Folsäure gefordert

Eine ausreichende Versorgung von Schwangeren mit Folsäure vermindert das Risiko, dass Kinder mit einem so genannten Neuralrohrdefekt („offenes Rückenmark“) zur Welt zu kommen.

Das Land Vorarlberg fordert nun eine österreichweite Informationskampagne und wird mit diesem Anliegen an den Bund herantreten, gab Gesundheits-Landesrat Hans-Peter Bischof am Mittwoch in einer Pressekonferenz bekannt. Neben einer Neufassung des Mutter-Kind-Passes führte Bischof auch die Anreicherung von Lebensmitteln mit Folsäure als mögliche Maßnahme an.

Internationale Studien würden eindeutig belegen, dass die Einnahme von Folsäure einen direkten Einfluss auf die Häufigkeit der Fehlbildung habe. Man könne nachweislich von einer Reduktion von zumindest 60 bis 75 Prozent der Fälle ausgehen. „Die besondere Schwierigkeit ist, dass die Frauen meist erst dann einen Arzt aufsuchen, wenn es zu spät ist“, sagte Primar Peter Schwärzler vom Landeskrankenhaus Feldkirch. Die Folsäurespeicher sollten nämlich bereits im Frühstadium der Schwangerschaft gefüllt sein.

Gesundheits-Landesrat Bischof führte verschiedene Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und zur Behebung des Folsäuremangels an. Neben einer Neufassung des Mutter-Kind-Passes nannte Bischof auch konkret die Anreicherung von Mehl mit Folsäure, analog zur Jodierung des Kochsalzes. „Wir werden an den Bund herantreten, damit eine Informations-Kampagne gestartet wird“, sagte Bischof. Auch die Markierung von speziell folsäurehaltigen Lebensmitteln wie etwa in Großbritannien sei ins Auge zu fassen.

In Österreich kommen jährlich etwa 70 bis 80 Kinder mit offenem Rückenmark zur Welt, in Vorarlberg sind es vier bis fünf. Besonders gefährdet sind laut einer kanadischen Studie Mütter von Kindern, die übergewichtig sind, viel Fleisch und Süßigkeiten, aber wenig Gemüse essen. Folsäure kommt in Früchten und grünem Blattgemüse vor.

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