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Informationsabend „Flüchtlinge & Wir“ stieß auf großes Interesse

v.l. Caroline Lukowicz, Bürgermeister Christian Loacker & Flüchtlingskoodinatorin Helga Hämmerle
v.l. Caroline Lukowicz, Bürgermeister Christian Loacker & Flüchtlingskoodinatorin Helga Hämmerle ©Veronika Hotz
Götzis amKumma (ver) Die vier Gemeinden amKumma und Obmann Bürgermeister Christian Loacker luden Ende Februar in den Mehrzwecksaal des Hauses der Generationen zum Informationsabend und zum Halbjahresrückblick „Flüchtlinge & Wir“.
Flüchtlinge & WIR Informationsabend im Februar 2016

Unter dem Motto „Ein Miteinander in der Region“ hatten sich zahlreiche Interessierte und ehrenamtliche Helfer eingefunden, um aktuelle Informationen zu Aktionen mit den im Quartier im Mösle untergebrachten Flüchtlingen zu erfahren und sich auszutauschen. Während der gesamten Infoveranstaltung war durchwegs eine positive Grundstimmung zu spüren. In seinen Grußworten betonte Christian Loacker, dass er sich auf der einen Seite schäme für die Politik, die bis heute noch keine EU-weite Lösung für die Flüchtlingsfrage gefunden habe. Auf der anderen Seite sei er stolz auf die Region amKumma, in der seit Juli 2015 vorübergehend schon 700 Flüchtlinge Aufnahme gefunden haben und angemeldet gewesen sind.

Wissenswertes und aktuelle Zahlen

Flüchtlingskoordinatorin Helga Hämmerle betonte in ihrem Bericht zur Halbjahresbilanz, dass die Flüchtlinge in einem Zeitraum von zwei Wochen bis zu zwei Monaten in Götzis waren. „Derzeit leben 160 Personen mit unterschiedlicher Altersstruktur im Flüchtlingsquartier Mösleweg. Auch Familien mit Kindern sind in den sogenannten Kojen untergebracht, “ informierte Hämmerle. Die Flüchtlingsunterkunft wurde inzwischen mit einem Lager für Kleidung für neuankommende Flüchtlinge und mit einem Spielzimmer für Kinder erweitert. Martin Kinzel, der für das ORS als Betriebsleiter im Flüchtlingsquartier tätig ist, stand für allfällige Fragen Rede und Antwort. Verschiedene Veranstaltungen wurden seit dem Willkommensabend im Sommer 2015 durchgeführt – und immer mit großer Teilnahme der Bevölkerung. Das Um und Auf für die Flüchtlinge sei eine geregelte Tagesstruktur, so Hämmerle. In verschiedenen persönlichen Berichten kam zum Ausdruck, dass sich dies in der Region amKumma im vergangenen halben Jahr schon sehr gut eingespielt hat.

Ehrenamtliche engagieren sich in verschiedenen Gruppen

Beeindruckend waren die Erlebnisberichte der zahlreichen, verschiedenen ehrenamtlichen Aktiv-Gruppen. Von Anfang an dabei war die Deutschlerngruppe mit Judith Niederklopfer. Diese berichtete beim Informationsabend über ihre Erlebnisse und die Erfolge, die sich aus dieser Initiative heraus entwickelt haben. Auch die Wandergruppe mit Christine Böhmwalder berichtete über durchaus positive und erfreuliche Erlebnisse mit den Flüchtlingen. Die regelmäßigen Wanderungen finden jeweils am Freitagnachmittag statt und vermittelten nicht nur geografische Kenntnisse, sondern verbanden auch zwischenmenschlich. „Die Bevölkerung begegnete uns beim Wandern immer sehr offen und freundlich. Ein Rundgang durch die Örflaschlucht, ein Ausflug in den Tierpark, eine Zugfahrt nach Bregenz oder ein Grillfest in Übersaxen brachten Abwechslung in den tristen Alltag der Flüchtlinge, “ erzählte Christine Böhmwalder. In letzter Zeit wurden vermehrt kleiner Ausflüge gemacht, weil jetzt auch Familien mit Kindern im „Camp“ wohnen. Weiters konnte auch die Veranstaltungsgruppe mit Anita Oberlechner über ihre überraschend guten Erfahrungen in den vergangenen Wochen berichten. Eine Billardpartie, ein Basketballspiel, ein Konzertbesuch oder gemeinsame Tanzabende mit den Flüchtlingen werden von dem aktiven Team organisiert. Seit einem Monat trainiert Siegfried Bernhauser mit einer Sportgruppe. Anfangs bekamen wir die Turnhalle der Volksschule Markt zur Verfügung gestellt. „Die Hallenfußballspiele und Volleyballturniere in der Halle wurden dann zu wild – keiner von den Flüchtlingen hatte geeignete Hallenschuhe. Es wurde teilweise in den Socken und teils barfuß trainiert, “ so Bernhauser. Die Sportgruppe entschloss sich, künftig als Laufgruppe in der freien Natur aktiv zu sein.

Neuerungen und gemeinsames Kochen

 

Seit Februar leitet Karoline Kranzl-Heinzle eine Eltern-Kind-Gruppe mit den Flüchtlingsfrauen und deren Kindern. In den Räumlichkeiten des Altacher Pfadfinderheimes wird von nun an jeden Montagnachmittag von 14.30 bis 17 Uhr gesungen, gespielt und gebastelt. „Wir suchen noch freiwillige Betreuerinnen, die gerne bei uns in der Gruppe mitarbeiten“, so Karoline Kranzl-Heinzle. Birgit Drexel setzte die Idee um, eine Kochgruppe mit den Flüchtlingsfrauen zu gründen. Sie berichtete über den Austausch von Tischkulturen, Kochrezepten und das gegenseitige Interesse für verschiedene Gewürze. „Die Frauen lernen praktisch nebenbei auch die deutsche Sprache – wenn wir gemeinsam kochen und essen“, so Drexel. Die Kochgruppe trifft sich regelmäßig in der Schulküche des Sozialpädagogischen Zentrums. Ein Teil der Flüchtlinge meldet sich immer wieder für gemeinnützige Arbeiten in den Bauhöfen und zeigt auf diese Weise ihre „Dankbarkeit“ für die zum Großteil herzliche Aufnahme in den Gemeinden amKumma.

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