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Informationen zum Thema „Neophyten im Gemeindegebiet Lochau“

Landschaftsgärtner Michael Sinz vom Wirtschaftshof will im Kampf gegen die Neophyten (Japan-Knöterich u.a.) Akzente setzen.
Landschaftsgärtner Michael Sinz vom Wirtschaftshof will im Kampf gegen die Neophyten (Japan-Knöterich u.a.) Akzente setzen. ©Schallert
Lochau. Landschaftsgärtner Michael Sinz vom Lochauer Wirtschaftshof lädt am Donnerstag, 15. Mai, um 20 Uhr zu einem Informationsabend über das Thema „Neophyten im Gemeindegebiet Lochau“ ins Feuerwehrhaus.

Invasive Neophyten werden im ganzen Gemeindegebiet, im Besonderen entlang von Fließgewässern, an Waldrändern oder am See, zu einem immer größeren Problem. Sie blühen wunderschön und verströmen einen intensiv betörenden Duft. Nicht nur das schnelle Wachstum, sondern auch die schlussendlich erreichte Höhe ist beachtlich.

Um der rasanten Vermehrung jetzt effizient entgegenzuwirken, informiert Landschaftsgärtner Michael Sinz über die Problematik der Neophyten in Lochau. Ziel ist es, mit den verschiedensten Gruppen – Grundbesitzer, Landwirte, Forstwirte oder Naturschützer – die weitere Vorgehensweise im Kampf gegen diese Pflanzen zu besprechen und Lösungen zu finden.

 

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Japan-Knöterich und Sachalin-Knöterich

Die beiden Knöterich-Arten stammen aus Ostasien und wurden im 19. Jahrhundert als Zierpflanzen nach Europa gebracht. Auch als Deckungs- und Äsungspflanze für Wild, sogar als Viehfutter fanden sie Verwendung. In ihren dichten Beständen kommen kaum andere Pflanzen vor. Der Japanknöterich kann bis zu drei Meter hoch werden, der Sachalinknöterich mit den auffallend großen Blättern sogar noch höher. Bis zu zwei Meter tief reichen die unterirdischen Triebe, die manchmal an Dämmen und Deichen zu Schäden führen. Da die Pflanzen nur wenig Feinwurzeln bilden, sind Böschungen und Ufer zudem anfällig für Erosion. Obwohl beide Arten, die manchmal bastardieren, auch bei uns blühen und Samen bilden, breiten sie sich doch vor allem über ihre unterirdischen Triebe oder über Pflanzenteile aus. Übrigens sind die jungen Triebe der Knöteriche essbar. Sie schmecken ähnlich wie Rhabarber, mit dem sie verwandt sind.

Vorkommen in Vorarlberg

Der Japanknöterich kommt vom Bodensee bis in höhere Lagen und inzwischen auch im Montafon vor. Beliebte Lebensräume sind Gewässerufer, Deponien und Straßenböschungen – oft Standorte, an denen Aushubmaterial, Humus oder Kompost abgelagert wurde. Im Gegensatz dazu ist der Sachalinknöterich in Vorarlberg noch selten. Der derzeit größte bekannte Bestand befindet sich am Alten Rhein in Gaißau.

Bestandsregulierung

Japan- und Sachalinknöterich können sich sehr rasch regenerieren, was die Bekämpfung enorm erschwert. Sogar wenn bis zu acht Mal im Jahr gemäht wird, ist der Erfolg nicht garantiert. Allerdings schwächen häufige Schnitte die Knöterichbestände und fördern das Aufkommen anderer Hochstauden bzw. die Entwicklung einer dichten Grasnarbe. Zudem dürfte Schlegeln wirksamer sein als eine bloße Mahd. Recht Erfolg versprechend ist eine Beweidung mit Schafen und Ziegen, die den Japanknöterich – zumindest in jungem Zustand – gerne fressen. Auch eine Bestockung mit Gehölzen kann die Art schwächen: Es gibt positive Erfahrungen von Gewässerufern, wo Weidenspreitlagen den Japanknöterich in Schach gehalten haben – allerdings nicht in jedem Fall. Bei großen Beständen ist wohl nur eine chemische Bekämpfung auf Dauer wirksam, auch wenn dies insbesondere an Gewässern kritisch ist. Auch hier ist oft eine Nachbehandlung notwendig.

Vorbeugende Maßnahmen

Weil die Bekämpfung so aufwändig ist, muss zunächst die weitere Ausbreitung eingedämmt werden. Sehr häufig wachsen die Knöteriche an Stellen, an denen Aushubmaterial oder Humus ausgebracht wurde. Solche Standorte sind daher zu kontrollieren – gerade in Regionen, in denen die Art sonst kaum vorkommt.

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