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Inflation stieg im September auf 0,9 Prozent

Die Treibstoffpreise verbilligten sich nicht mehr ganz so stark
Die Treibstoffpreise verbilligten sich nicht mehr ganz so stark ©APA
Die Teuerung ist im September in Österreich auf 0,9 Prozent gestiegen und wies damit den höchsten Wert seit Februar 2016 (+1,0 Prozent) auf.

Zuletzt betrug die Inflation (VPI) mehrere Monate hintereinander von Mai bis August jeweils nur 0,6 Prozent im Jahresabstand. Gegenüber August stieg das durchschnittliche Preisniveau in Österreich im September um 0,7 Prozent. Die Teuerung laut Harmonisiertem Verbraucherpreisindex (HVPI), der der EU-Messmethode entspricht, lag im September im Jahresvergleich bei 1,1 Prozent.

Der billige Sprit führte in der Ausgabengruppe “Verkehr” zu einer Preissenkung um 0,8 Prozent. Die Treibstoffpreise gingen im September um 3,5 Prozent zurück und wirkten damit als Hauptpreisdämpfer. Im August hatte Treibstoff allerdings noch um 8,4 Prozent weniger gekostet.

Restaurants und Hotels als Preistreiber

Bedeutendster Preistreiber im Jahresvergleich war laut Statistik Austria die Ausgabengruppe “Restaurants und Hotels” (durchschnittlich +3,0 Prozent). In erster Linie waren die teureren Bewirtungsdienstleistungen (+3,1 Prozent) dafür verantwortlich. Beherbergungsdienstleistungen kosteten durchschnittlich um 2,4 Prozent mehr.

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Auch das Essen zu Hause wurde teurer, aber nicht ganz so stark. Nahrungsmittel verteuerten sich insgesamt um 0,4 Prozent, Preisanstiege gab es bei Fleisch (+1,2 Prozent), Brot und Getreideerzeugnissen (+1,4 Prozent) sowie Obst (+1,0 Prozent). Billiger wurden Milch, Käse und Eier (-1,3 Prozent) sowie Gemüse (-1,1 Prozent). Alkoholfreie Getränke kosteten um 1,6 Prozent mehr.

Mieten stiegen stark

Die Ausgaben für Wohnen legten im September ebenfalls zu: Neben der überdurchschnittlichen Steigerung für Wohnungsmieten (+3,3 Prozent) haben auch die Betriebskosten für Mietwohnungen um 1,0 Prozent und jene für Eigentumswohnungen um 2,2 Prozent zugelegt. Die Instandhaltung und Reparatur der Wohnung kostete um 0,8 Prozent mehr.

Wer sich nicht auf die Statistik Austria verlassen und seine höchstpersönliche Inflation ausrechnen will, kann dies mit dem “persönlichen Inflationsrechner” der Statistik Austria tun, der auf deren Homepage angeboten wird unter.

Für den Pensionistenverband Österreichs (PVÖ) sind die Zahlen ein Argument für seine Forderung nach einer Teuerungsabgeltung für die Pensionistinnen und Pensionisten von 100 Euro netto. Die Kosten für Mieten, Pflegekosten und der tägliche Einkauf seien deutlich stärker gestiegen, so der PVÖ in einer Aussendung.

AK fordert neues Mietrecht

Die Arbeiterkammer nimmt die jüngsten Inflationszahlen zum Anlass, um ein neues Mietrecht mit gesetzlichen Obergrenzen zu fordern. Im September waren die Wohnungsmieten mit plus 3,3 Prozent fast vier mal so stark gestiegen wie die Gesamtinflation mit 0,9 Prozent. “Die längst überfällige Reform muss endlich auf den Weg gebracht werden”, so AK-Präsident Rudolf Kaske am Montag.

Der Justizminister solle eingreifen, um die vorerst gescheiterte Mietrechtsreform auf die Beine zu stellen. Es brauche einen Mix an Maßnahmen, um Wohnen billiger zu machen: Ein einfaches transparentes Mietrecht mit wirksamen gesetzlichen Mietpreisobergrenzen und mehr neue geförderte Wohnungen, die langfristig leistbar bleiben. Außerdem müsse bei den Finanzausgleichsverhandlungen die Zweckbindung der Wohnbaufördergelder erneut festgeschrieben werden, damit der soziale Wohnbau wieder angekurbelt wird.

(APA)

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