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Indien: Rituelles Bad zum Sonnwendfest

Bei eisigen Temperaturen haben Zehntausende Hindus am Sonntag ein rituelles Bad im Ganges genommen, um sich zum traditionellen Pilgerfest Kumbh Mela von ihren Sünden rein zu waschen.

In Allahabad im nördlichen Bundesstaat Uttar Pradesh wurden zum Höhepunkt des 45 Tage währenden Sonnwendfestes an den wichtigen Badetagen bis Montag insgesamt fünf Millionen Pilger erwartet.

Mit der rituellen Waschung versuchen die Gläubigen, den Zyklus der ewigen Wiedergeburt durchbrechen zu können. Seit Beginn der Feierlichkeiten Anfang Januar reisten bereits mehr als sieben Millionen Hindus nach Allahabad.

„Kalt ist es nur im ersten Moment“, schwärmte Bauunternehmer Mahendra Verma nach seinem Bad zitternd in nassen Unterhosen. „Der Fluss ist hinreißend.“ Pilgerin Kusma Devi ist mit ihren Anfang sechzig Jahren 25 Kilometer weit zu Fuß zur Pilgerstätte gegangen, weil sie sich die Busfahrt nicht leisten konnte. Immer schon habe sie zum Makar-Sankranti-Fest ein Bad im Ganges nehmen wollen. Nach dem Bad knien die Pilger traditionell am Ufer nieder, zünden Räucherstäbchen an und legen orangefarbene Ringelblumenblüten ins Wasser, um so um Erlösung zu bitten. Über den 62.000 Zelten im Lager am Flussufer wehen die Farben verschiedener Hindugruppierungen. Bis zum Abschluss des Pilgerfestes am 16. Februar werden insgesamt 70 Millionen Gläubige erwartet.

Das religiöse Fest Makar Sankranti wird gefeiert, wenn die Sonne in ein neues Sternzeichen eintritt und damit das Ende des Winters und den Beginn der Erntezeit markiert. Die Menschen beten zum Gott Kapil Muni, der den Ganges zur Erde gebracht haben soll.

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