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inatura immer teurer

2007 werden die inatura, wenn alles glückt, 90.000 Menschen besucht haben. Dennoch wird Dornbirn 757.000 Euro drauflegen müssen, 83.000 Euro mehr als heuer. So steht es im Budget der Stadt.

Bis heute wird die inatura quasi als Abteilung der Stadtverwaltung geführt. Das hat der Rechnungshof schon Anfang 2005 kritisiert. Dir. Herbert Schmalhardt empfahl, die inatura in eine gemeinnützige GmbH umzuwandeln. Was nicht geschah. „Seit anderthalb Jahren“, sagt Schmalhardt, „muss das Land einen Stolperstein nach dem anderen aus dem Weg räumen, den Dornbirn dorthin gelegt hat.“

Wenigstens transparent

Die inatura gehört Land und Stadt je zur Hälfte. Im Landeshaushalt 2006 wurden 1,1 Millionen Euro für die inatura budgetiert. Vielleicht würde eine GmbH den Betrieb nicht ad hoc billiger gestalten. Aber transparenter, sagt Schmalhardt.

Tatsächlich wartete der Rechnungshof bis gestern auf die Rückmeldung des Dornbirner Stadtamtsdirektors, dass die GmbH auf Schiene sei. Das ist sie aber nicht. Denn jetzt traten steuerliche Bedenken auf.

Dabei haben vor anderthalb Jahren die Wirtschaftsprüfer der internationalen KPMG im Auftrag des Landes die Errichtung einer GmbH für gut befunden. Jetzt aber hat ein Steuerberater im Auftrag von Dornbirn neuerlich Bedenken angemeldet, die GmbH könnte steuerlich teuer kommen.

Diese Bedenken werden geprüft, sagen Rümmele und Sausgruber unisono. Einen Termin für den nächsten Anlauf nennen sie nicht.

In der ganzen Causa steht nur ein Termin fest. Ende 2006 wird der Rechnungshof einen Evaluierungsbericht vorlegen.

KOMMENTAR: Wäre es nicht Zeit?

Leicht schwindende Besucherzahlen und wachsende Abgänge sind unangenehm. Wenn der Steuerzahler das berappen muss, sind sie rasch zu hinterfragen. Wenn berufene Stimmen schon vor zwei Jahren warnten und nichts geschah, dann ist das inakzeptabel.

Die inatura wurde 2003 mit viel Lob aus der Taufe gehoben. Als der Rechnungshof dann den Rotstift ansetzte, reagierte Dornbirn verschnupft. Seither signalisieren Stadt und Land die Umsetzung der Vorschläge und lassen Zeit verstreichen.

Als die „VN“ die inatura bereits 2004 als „Fass ohne Boden“ bezeichneten, zieh man uns der Übertreibung. Inzwischen ist das Loch immer größer geworden. Der Rechnungshof hat seinerzeit unklare Führungsverantwortung, das fehlende betriebliche Rechnungswesen, steigende Kosten, die unterschiedlichen Dienstrechte von Land und Stadt und aufwendige Genehmigungsprozesse kritisiert. Und nichts davon hat sich geändert.

Es ist vermutlich schlau, wenn die inatura versucht, mit Sonderausstellungen wie der geplanten „Weltgymnaestrada der Tiere“ wieder mehr Besucher anzulocken. Und das wird auch Geld kosten. Aber nach zwei Jahren wäre es doch langsam Zeit, wirtschaftlich professionelle Strukturen einzuziehen. Oder müssen wir uns heute schon vor dem Budget 2008 fürchten?

Bgm. Rümmele: Die Mehrkosten resultieren aus höheren Miet- und Personalkosten und einer Sonderausstellung.

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