Bis heute wird die inatura quasi als Abteilung der Stadtverwaltung geführt. Das hat der Rechnungshof schon Anfang 2005 kritisiert. Dir. Herbert Schmalhardt empfahl, die inatura in eine gemeinnützige GmbH umzuwandeln. Was nicht geschah. Seit anderthalb Jahren, sagt Schmalhardt, muss das Land einen Stolperstein nach dem anderen aus dem Weg räumen, den Dornbirn dorthin gelegt hat.
Wenigstens transparent
Die inatura gehört Land und Stadt je zur Hälfte. Im Landeshaushalt 2006 wurden 1,1 Millionen Euro für die inatura budgetiert. Vielleicht würde eine GmbH den Betrieb nicht ad hoc billiger gestalten. Aber transparenter, sagt Schmalhardt.
Tatsächlich wartete der Rechnungshof bis gestern auf die Rückmeldung des Dornbirner Stadtamtsdirektors, dass die GmbH auf Schiene sei. Das ist sie aber nicht. Denn jetzt traten steuerliche Bedenken auf.
Dabei haben vor anderthalb Jahren die Wirtschaftsprüfer der internationalen KPMG im Auftrag des Landes die Errichtung einer GmbH für gut befunden. Jetzt aber hat ein Steuerberater im Auftrag von Dornbirn neuerlich Bedenken angemeldet, die GmbH könnte steuerlich teuer kommen.
Diese Bedenken werden geprüft, sagen Rümmele und Sausgruber unisono. Einen Termin für den nächsten Anlauf nennen sie nicht.
In der ganzen Causa steht nur ein Termin fest. Ende 2006 wird der Rechnungshof einen Evaluierungsbericht vorlegen.
KOMMENTAR: Wäre es nicht Zeit?
Leicht schwindende Besucherzahlen und wachsende Abgänge sind unangenehm. Wenn der Steuerzahler das berappen muss, sind sie rasch zu hinterfragen. Wenn berufene Stimmen schon vor zwei Jahren warnten und nichts geschah, dann ist das inakzeptabel.
Die inatura wurde 2003 mit viel Lob aus der Taufe gehoben. Als der Rechnungshof dann den Rotstift ansetzte, reagierte Dornbirn verschnupft. Seither signalisieren Stadt und Land die Umsetzung der Vorschläge und lassen Zeit verstreichen.
Als die VN die inatura bereits 2004 als Fass ohne Boden bezeichneten, zieh man uns der Übertreibung. Inzwischen ist das Loch immer größer geworden. Der Rechnungshof hat seinerzeit unklare Führungsverantwortung, das fehlende betriebliche Rechnungswesen, steigende Kosten, die unterschiedlichen Dienstrechte von Land und Stadt und aufwendige Genehmigungsprozesse kritisiert. Und nichts davon hat sich geändert.
Es ist vermutlich schlau, wenn die inatura versucht, mit Sonderausstellungen wie der geplanten Weltgymnaestrada der Tiere wieder mehr Besucher anzulocken. Und das wird auch Geld kosten. Aber nach zwei Jahren wäre es doch langsam Zeit, wirtschaftlich professionelle Strukturen einzuziehen. Oder müssen wir uns heute schon vor dem Budget 2008 fürchten?
Bgm. Rümmele: Die Mehrkosten resultieren aus höheren Miet- und Personalkosten und einer Sonderausstellung.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.