“In Vorarlberg hat in allen Bezirken die Zahl der Autos stärker zugenommen als die Einwohnerzahl. Diese Entwicklung verteuert die Mobilität der Haushalte, erhöht die Staugefahr und belastet die Umwelt. Um die Klimaziele erreichen zu können, braucht es eine Trendumkehr”, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.
Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass es im Bezirk Dornbirn pro 1.000 Einwohner mit 523 die wenigsten Pkw gibt, der Bezirk Bregenz liegt mit 531 Pkw pro 1.000 Einwohner an zweiter Stelle. Die meisten Autos im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es im Bezirk Feldkirch mit 548 pro 1.000 Einwohner. Im Jahr 2010 waren es “nur” 512 Autos pro 1.000 Einwohner.
Zweitautos sind Stehzeuge
Dabei sind die rund 46.000 Vorarlberger Zweitautos vor allem Stehzeuge. Sie sind im Schnitt nur eine halbe Stunde am Tag im Einsatz und werden nur rund 6.800 Kilometer pro Jahr gefahren. “Das Potenzial für Carsharing ist in Vorarlberg sehr groß. Gemeinden können kommunales Carsharing anbieten, bei Wohnhausanlagen kann ein gemeinsam nutzbarer Fahrzeugpool – von E-Autos über Elektro-Fahrräder und auch Transportfahrrädern – den Haushalten zumindest ein Zweitauto ersparen.
Eine zentrale Rolle spielt auch die Siedlungsentwicklung und die Wohnbaupolitik. “Wenn Ortskerne gestärkt werden und Betriebe so angesiedelt werden, dass die Beschäftigten sie auch gut mit Bus, Bahn oder Fahrrad erreichen können, dann sind die Menschen auch weniger aufs Auto angewiesen und können ihre Ausgaben für Mobilität verringern”, betont VCÖ-Experte Gansterer.
Gute Voraussetzungen
Die Voraussetzungen für weniger Autos sind in Vorarlberg gut. Das Öffentliche Verkehrsnetz ist besser als in anderen Bundesländern, es gibt häufigere Verbindungen und mit dem Jahresticket einen sehr günstigen Tarif. Und Vorarlberg hat das Potenzial als erstes Bundesland Österreichs den Radverkehrsanteil auf über 20 Prozent zu erhöhen.
Der VCÖ erinnert an die Schäden, die durch den Klimawandel verursacht werden. Einen bitteren Vorgeschmack hat der heurige Sommer geliefert, mit Hitze und Dürre sowie im Süden Österreichs mit Starkregen und Überschwemmungen. “Wir sind die letzte Erwachsenen-Generation, die den Klimawandel bremsen kann. Jeder und jede von uns kann einen Beitrag leisten. Nichts zu tun, ist keine Option, weil es uns selber schadet und noch viel mehr den Kindern und Kindeskindern”, appelliert VCÖ-Experte Gansterer rasch verstärkte Klimaschutz-Maßnahmen umzusetzen. Beim Verkehr ist der Ausstieg aus Erdöl zentral, um die Klimaziele erreichen zu können.
(red)
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