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In Österreich machen immer mehr Frauen Politik

Erstmals sind in der Bundesregierung mehr Frauen als Männer vertreten.
Erstmals sind in der Bundesregierung mehr Frauen als Männer vertreten. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Das politische Parkett des Landes wird langsam aber stetig weiblicher. Der Frauenanteil stieg sowohl im Nationalrat als auch in den Landesregierungen.

Der Frauenanteil in der heimischen Politik hat sich im letzten Jahr verbessert. Erstmals in der Geschichte Österreichs besteht die Bundesregierung aus mehr Frauen als Männern.

Von halbe-halbe sind die meisten anderen Ebenen zwar noch weit entfernt, die Zahl der weiblichen Nationalratsabgeordneten, der Bundesratsmandatarinnen und der Bürgermeisterinnen ist seit Februar 2019 aber gestiegen.

Frauenanteil in Österreichs Politik steigt seit Jahren an

Acht der 15 Regierungsmitglieder von Türkis-Grün - also Minister und Kanzler - sind Frauen, das macht eine Quote von 53,3 Prozent. Nimmt man die zwei Staatssekretäre dazu, kommt man bei neun von 17 auf fast 53 Prozent. Die Übergangsregierung unter Kanzlerin Brigitte Bierlein hatte einen Frauenanteil von 50 Prozent, in der vor einem Jahr noch regierenden türkis-blauen Koalition waren es 35,7 Prozent.

Der Frauenanteil im Nationalrat ist mit der vergangenen Wahl zum vierten Mal in Folge etwas gestiegen. Die aktuell 72 Mandatarinnen bedeuten einen Anstieg von 37,2 Prozent zu Beginn des Vorjahres auf 39,3 Prozent. Von den 61 Mitgliedern des Bundesrats sind 25 weiblich, das sind zwei Bundesrätinnen mehr.

In den Landesregierungen ist die Zahl der Frauen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 27 auf 30 gestiegen (von insgesamt 73 Mitgliedern; inklusive der vier nicht amtsführenden Stadträte in Wien). Nach wie vor gibt es mit Niederösterreichs Regierungschefin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) aber nur eine Landeshauptfrau.

Leicht gesunken ist die Zahl der Frauen in den Landtagen: 140 der insgesamt 440 Mitglieder sind weiblich (vorher 141). Den höchsten Frauenanteil hat Vorarlberg mit 42 Prozent, gefolgt von Salzburg mit 36 Prozent. Den geringsten Frauenanteil hat der Kärntner Landtag mit 22 Prozent.

Noch Aufholbedarf bei Bürgermeisterinnen

Nach wie vor gibt es nur wenige Ortschefinnen. Die Zahl der Bürgermeisterinnen ist zwar von 165 auf 181 gestiegen - bei 2.096 Gemeinden bedeutet das aber lediglich einen Anteil von 8,6 Prozent.

Damit liegt Österreich auch deutlich unter dem EU-Durchschnitt (15,4 Prozent), wie aus Unterlagen von Werner Zögernitz, früherer ÖVP-Klubdirektor und Leiter des Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen, hervorgeht.

(APA/Red)

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