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In elf Jahren über 500 Paare vermählt

Am 22. September hielt Edith Riezler ihre letzte Trauung im Dornbirner Standesamt.
Am 22. September hielt Edith Riezler ihre letzte Trauung im Dornbirner Standesamt. ©edithhaemmerle
Edith Riezler verlässt das Dornbirner Standesamt. Ihren beruflichen Weg setzt sie in Bregenz fort.
In elf Jahren über 500 Paare vermählt

 

Dornbirn. Wenn man bereits über 500 Trauungen vorgenommen hat, könnte die Routine Einzug halten. Dem ist nicht so, sagt Edith Riezler, die seit elf Jahren den Beruf als Standesbeamtin ausübt. Sie hört auf ihr Herz und verlässt sich gerne auf ihr Bauchgefühl. „Wenn sich zwei Menschen das Jawort geben, ist es immer mit viel Herz und Gefühl verbunden. Jedes Paar ist anders, daher auch jede Trauung, die individuell abgestimmt wird“, ergänzt die Standesbeamtin. Edith Riezler ist ein bekanntes Gesicht im Rathaus.

An ihren ersten Arbeitstag vor 24 Jahren im Vorzimmer des Bauamtes kann sie sich gut erinnern, „da war auch Herzklopfen dabei“, lacht die inzwischen 51-jährige Dornbirnerin. Und noch stärker klopfte es bei ihrer ersten Trauung vor elf Jahren. Doch unlängst, genau war es am Freitag, dem 22. September, kam sie mit einem seltsamen Gefühl aus dem Trauungszimmer. „Das war meine letzte Trauung“, sagt sie, und das Quäntchen Wehmut in ihrer Stimme war nicht zu überhören, während sie die Türe hinter sich zuzieht. „Doch nach 24 Jahren weißt du plötzlich, dass es Zeit ist, etwas Neues zu beginnen“, freut sie sich andererseits auf die Herausforderung in einem neuen Umfeld. Ihrem Beruf bleibt die Standesbeamtin treu. Neu ist nur das Gebäude, in das sie wechseln wird. Und die Stadt. Die Rochade in das Bregenzer Standesamt in der Belruptstraße wird sie in wenigen Wochen durchziehen. Die langjährige berufliche Erfahrung wird ihr als Neue in Bregenz einen guten Start ermöglichen. „Egal, ob es sich um etwas Kleines oder Großes handelt, ich habe immer auf mein Herz und mein Bauchgefühl gehört. Und wenn man sich selber und seinen Wertvorstellungen treu bleibt und den Mitmenschen mit Freundlichkeit und Wertschätzung begegnet, dann kommt das auch zurück“, gibt die Dornbirnerin ihre Lebensphilosophie preis.

Freude am Beruf

Ihr Beruf macht ihr Freude. Wenn sie mit glücklichen Menschen deren schönsten Momente teilen kann, übertrage sich die Freude, die manchmal wie ein Funke überspringe. Damit erst gar keine Routine entsteht, bringen die unterschiedlichsten Paare, junge und ältere, eine willkommene Abwechslung in den ehrwürdigen Raum in der unteren Etage. Die einen heiraten in der Tracht, andere im weißen Kleid und dunklen Anzug, wieder andere sportlich-leger, oder auch ausgefallen, zum Beispiel im „Rock-ability-Look. „Es wird nie langweilig“, bemerkt Edith Riezler und erwähnt auch die eine oder andere Trauung, die sie in Englisch abhalten musste, weil eines der Brautleute kein Deutsch spricht.

An eine lustige Begebenheit während einer Trauung erinnert sie sich: Als das Brautpaar Ja sagte, äußerte sich dessen kleiner Sohn spontan: „Na, endlich, jetzt“, wobei diese Zwischenbemerkung bei dem sonst stimmungsvollsten Moment allgemeines Gelächter auslöste.

Neben ihrem Beruf als Standesbeamtin bestand ihre Haupttätigkeit im Rathaus aus der Beurkundung von Neugeborenen. Da bringe jede Trauung eine willkommene Auflockerung in die eher nüchterne Amtstätigkeit, erzählt sie aus ihrem Berufsalltag. In ihrer Freizeit steht die Liebe zur Aquarellmalerei und das kreative Gestalten, seien es selbst gemalte Glückwunschkarten zu besonderen Anlässen, oder wenn sie die Wohnung je nach Jahreszeit neu dekoriert, ganz oben auf der Liste. Ebenso alles, was mit schönen Kleidern, überhaupt mit Mode zu tun hat, inspiriere sie zu Neuem. Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner einen schönen Abend mit lieben Freunden verbringen, zählt ebenso zu ihren Vorlieben. So wünschen „d‘ Dorobirar Rôthüslar“, insbesondere das Team vom Standesamt, ihrer scheidenden Kollegin viel Glück und weiterhin viel Freude in ihrem Beruf als Standesbeamtin in Bregenz.

Zur Person
Edith Riezler
Geboren: 1965 in Dornbirn
Wohnort: Dornbirn
Beruf: Standesbeamtin
Hobbys: Aquarell-Malen, Kreatives Gestalten, Wandern, Zeit mit guten Freunden verbringen
Lebensmotto: „Auf das Herz und das Bauchgefühl hören“

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