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In Dornbirn entsteht Holz-Hybrid Hochhaus mit weltweiter Strahlkraft

Dornbirn -  Bislang war es ein ambitioniertes und viel beachtetes Forschungsprojekt, jetzt könnte der Bau des ersten LifeCycle Tower die Standards der Baubranche revolutionieren: Kommenden September erfolgt in Dornbirn der Spatenstich für das erste modulare Holz-Hybrid Hochhaus der Welt.
Rhomberg Bau auf laendlefirma.at
Architekt Hermann Kaufmann auf laendlefirma.at
So sieht das "LCT ONE"-Hochhaus aus

Der achtstöckige Tower, dem erstmals ein flexibles Holzfertigteil-Baukastensystem zugrunde liegt, trägt die Bezeichnung LCT ONE und soll bereits im Frühjahr 2012 fertiggestellt sein. Durch Realisierung des Gebäudes kann das vorteilhafte Gebäudekonzept „LifeCycle Tower“ einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der LCT ONE wird 27 Meter in die Höhe ragen und auf dem Areal Rhomberg’s Fabrik errichtet.

„Das in Passivhaus-Technologie konzipierte Holz-Hybrid Hochhaus ist als Arbeitssitz und Plattform für Firmen gedacht, die auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz Maßstäbe setzen“, erklärt Cree-Projektleiter Michael Zangerl die Nutzungspläne des Vorzeigeprojekts. Neben dem Bauherren, der Cree GmbH für nachhaltigen Hochbau, die zur internationalen Rhomberg-Gruppe gehört, haben demnach weitere Vorarlberger Technologieführer und Branchengrößen die Möglichkeit, ihren Firmensitz in das repräsentative Gebäude zu verlegen.

Holz-Hybrid Hochhaus aus Holz

Die neuartige Systembauweise, in dessen Zentrum ein sichtbares, unverkleidetes Holztragwerk steht und dessen strukturelle Elemente nach Belieben angeordnet werden können, sowie das zukunftsweisende Energiedesign unterstreichen die Vorreiterrolle Österreichs im Holzbau und bei innovativer Energietechnik. Die Fassaden des LCT ONE wird aus Recyclingmetall gewonnen, ansonsten besteht das Holz-Hybrid-Hochhaus in wesentlichen Teilen aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz, der angesichts knapper werdender Ressourcen und der drängenden CO2-Problematik in der Baubranche an Bedeutung gewinnt. Das System des LifeCycle Tower soll diesen Baustoff jetzt für den urbanen Raum attraktiver machen, was auch der Umwelt zu Gute kommt: Schließlich kann der nachwachsende Rohstoff besonders energieschonend verarbeitet werden und verursacht aufgrund seines geringen Gewichtes geringere Transportkosten.

Das Baukasten-System eröffnet zahlreiche Vorteile. So können Rohbau, Fassade und Gebäudetechnik verglichen mit herkömmlichen Gebäuden doppelt so schnell realisiert werden. Die standardisierte Wiederverwendung minimiert dabei Fehlerquellen in der Konzeption und Bauabwicklung, garantiert gleichbleibende Qualität und sichere Kostenkalkulation. Hinzu kommen ökologisch wertvolle Aspekte wie geringe Lebenszykluskosten, hohe Ressourcen- und Energieeffizienz sowie eine deutlich verbesserte CO2-Bilanz im Betrieb.

Baukastensystem mit individueller Komponente

Die Cree GmbH, die sich in der Tradition der Rhomberg-Gruppe auch als Ideen- und Impulsgeber für neue Strategien des nachhaltigen Umgangs und Lebens mit der Natur und ihren Ressourcen sieht, plant, das ökonomisch und ökologisch durchdachte Konzept des LifeCycle Tower international zu platzieren. So existieren weltweit erst vereinzelt Holzhochhäuser. Das soll sich mit dem LifeCycle Tower ändern, dessen Systembauweise zur Errichtung energieeffizienter Bürohäuser, Wohngebäude oder Hotels mit bis zu 30 Stockwerken und 100 Metern konzipiert ist und dabei höchste Anforderungen hinsichtlich Brandschutz, Akustik und Tragfähigkeit erfüllt.

Der LCT ONE kann ohne Trennwände realisiert werden, was der flexiblen und individuellen Raumaufteilung dient. Zudem ist hierdurch eine alternative Nutzung über den gesamten Lebenszyklus des Towers mit geringem Aufwand durchführbar.

Die internationale Fachwelt begeistern

Der LCT ONE wird grenzüberschreitend zahlreiche Vertreter der Fachwelt nach Dornbirn locken. „Bereits das Forschungsprojekt hat aufgrund seines Potenzials, neue Standards für sogenannte „Green Buildings“ zu setzen, für reges internationales Echo gesorgt. Der bereits mit Spannung erwartete Bau des ersten LifeCycle Towers wird den Erfolg unserer zukunftsweisenden Systembauweise noch beschleunigen, da ein globaler Einsatz mit regionalen Ressourcen möglich ist“, sagt Zangerl.

Zweites Forschungsprojekt erfolgreich gestartet

Der Bau des LCT ONE folgt auf die zweijährigen Arbeiten zum LifeCycle Tower, die Rhomberg Bau gemeinsam mit einem interdisziplinären Team im Jahr 2009 in Angriff genommen hatte. An der Realisierung des Holzbau-Hochhauses sind neben Cree und Rhomberg weitere Forschungspartner beteiligt, wie der für nachhaltiges Bauen renommierte Vorarlberger Architekt Hermann Kaufmann und das oberösterreichische Holzbauunternehmen Wiehag. Das engagiert vorangetriebene Projekt wird zudem vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Rahmen des Innovationsprogramms „Haus der Zukunft Plus“ finanziell unterstützt.

Chancen für heimische Unternehmen

Das entwickelte Bausystem bietet enorme Chancen, ebenso für die regionale Holzbauwirtschaft, wie auch alle Komponentenhersteller und Zulieferer rund um den Hausbau. Die Exportorientierung des LifeCycle Tower führt zu einer internationalen Vernetzung lokaler Kompetenzen und zu einer Stärkung des Wirtschafts- und Forschungsstandortes Vorarlberg. Davon werden vor allem kleinere und mittlere Unternehmen profitieren können, welche isoliert betrachtet nicht die nötigen Vorraussetzungen für strategische Internationalisierungsaktivitäten mitbringen könnten. Die Umsetzung und internationale Vermarktung des in Vorarlberg entwickelten Baukastensystems ermöglicht lokal ansässigen KMU’s einen internationalen Know-how Transfer und reale Exportmöglichkeiten.

Daten und Fakten LCT ONE

  • Standort: Rhomberg’s Fabrik, Färbergasse 15, Dornbirn
  • Dimensionen: 8 Stockwerke, Höhe 27 m, Breite 13 m, Länge 24 m
  • Flächen: Individuelle Mietflächen von 100 m2 bis 1.600 m2
  • Design: Hermann Kaufmann
  • Fassade: Recyclingmetall
  • Energiestandard: Passivhaustechnologie

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