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In den Bombardierwerken in Berlin: Das ist der "Talent 3" für Vorarlberg

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Die ersten "Talent 3" für Vorarlberg sind beinahe fertig. Wir machten uns ein Bild von der Produktion des neuen Regionalzugs - und der Entwicklung eines Batterie-Zugs auf Basis des "Talent 3" bei Bombardier.
Der "Talent 3" bei Bombardier in Berlin
Der "Talent 3" auf der Innotrans
Hier entsteht der "Talent 3" für Vorarlberg

Vor einem Jahr begann die Endmontage der “Talent 3”-Garnituren für die S-Bahn Vorarlberg des Vorarlberger Verkehrsverbunds. Am Mittwoch lud Landesrat Johannes Rauch zur Besichtigung der in der Endmontage befindlichen “Talent 3”-Garnituren in die Bombardierwerke bei Berlin.

Auf der Mobilitätsmesse Innotrans in Berlin präsentiert Bombardier diese Woche erstmals den “Talent 3” in seiner endgültigen Form mit Innengestaltung. Von dort aus ging es für die Vorarlberger Delegation in die Bombardierwerke bei Hennigsdorf. Hier werden die ersten von 21 für Vorarlberg vorgesehenen Züge montiert – und bereits in den Farben des Verkehrsverbundes lackiert. Gleichzeitig wird hier an einem “Batteriezug” auf Basis des “Talent 3” gearbeitet. Dies sind die wichtigsten Eckpunkte des konventionellen “Talent 3”:

Der längste Triebzug der ÖBB

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Der “Talent 3” bringt es immerhin auf eine Länge von 104,50 Metern – und ist damit der längste Triebzug der ÖBB-Flotte. Er besteht aus sechs nicht trennbaren Elektrotriebzüge. Der Railjet ist in seiner Grundkonfiguration mit einer Lokomotive und sechs Waggons zwar gut 100 Meter länger – dieser besteht jedoch aus einzelnen Waggons, die keine geschlossene Einheit bilden. Der “Talent 1” ist gerade einmal 67 Meter lang.

Dafür müssen auch Bahnsteige in Vorarlberg angepasst werden. So sind die Bahnhaltestellen Altach und Bregenz Hafen zu kurz für die doppelte Garnitur des “Talent 3”, wie er zu Stoßzeiten unterwegs sein wird. Hier sind bereits Adaptierungen geplant.

Mehr Sitzplätze

Auf den 104,50 Metern finden sich insgesamt 300 Sitzplätze, das sind 100 mehr als in den Vorgängermodellen des “Talent 1”. Wieder der Railjet zum Vergleich: Er bringt es auf der doppelten Länge durch die Aufteilung auf 3 Klassen und Speisewagen auf “nur” 408 Sitzplätze.

Schneller am Ziel

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Natürlich sind Schnellbahnen und Regionalexpresszüge nur begrenzt für ihre hohe Fahrgeschwindigkeit bekannt, schließlich sind gerade im Rheintal die Bahnhaltestellen vergleichsweise eng gesetzt. Dennoch, der “Talent 3” kann eine Spitzengeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde vorweisen, 20 Kilometer mehr als sein Vorgängermodell.

Flexible modulare Bauweise

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Im Innenraum erwartet die Fahrgäste eine der entscheidendsten Änderungen: Im Sommer soll jede Garnitur über ein Radabteil verfügen, um den Transport von Zweiräder einerseits an einer Stelle im Zug zu bündeln und andererseits deren Transport so einfach wie möglich zu gestalten. Mit 12 weiteren Stellplätzen für je zwei Räder sollen schlussendlich bis zu 42 Räder in der Sommerausführung Platz finden. Im Winter wird es weniger Radstellplätze, dafür auf die einzelnen Wagen aufgeteilt mehrere Transporthalterungen für Wintersportgeräte wie Skiern und Snowboards geben.

Mehr an Mobilität

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Außerdem stellen die ÖBB und das Land Vorarlberg mehr Komfort in Aussicht: So soll jeder der neuen Garnituren über Wlan verfügen. Hinzu komme deutlich mehr Platz für Kinderwägen und Rollstuhlfahrer, verstellbare Sitze sowie eine umweltfreundliche Klimaautomatik. Auch eine weitere Grenze fällt für den “Talent 3”: Das Schweizer Bahnnetz ist aufgrund zu schmaler Oberleitungsanlagen nicht befahrbar für die aktuellen Schnellzüge. Dem “Talent 3” wird mit zusätzlichen Strombögen auch das schweizerische Bahnnetz offen stehen.

Einsatz noch 2019

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Insgesamt 21 Garnituren des neuen Regionalzugs kommen künftig in Vorarlberg zum Einsatz, spätestens zur Gymnaestrada 2019 sollen alle Triebzüge in Dienst gestellt sein. Der Weg von Berlin nach Vorarlberg stellt dabei quasi die erste Probefahrt der Regionalgarnituren dar, schließlich müssen sie diesen bereits selbstständig über das deutsche Bahnnetz bewältigen.

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