Noch in den 1970er und 80er Jahren habe die Verbreitung der Graffiti zu subtilen Reaktionen in der öffentlichen Verwaltung geführt. So durften etwa in New York Jugendliche keine Spraydosen kaufen und die Spraydosen mussten zudem in verschlossenen Schränken aufbewahrt werden. Noch heute werde weniger die Auseinandersetzung mit dieser Ausdrucksform gesucht, als das mit beharrlicher Kontinuität aufwändige Entfernen der Arbeiten. Allein in Deutschland, so Steinhofer, würden dafür pro Jahr etwa 500 Millionen Euro ausgegeben. „Gleichtzeitig werden aber auch immer mehr und mehr Plätze geschaffen, um Sprayern dauerhaft Raum für ihre Arbeiten zu geben.“
Graffiti als Lausbubenstreiche abzutun verkürze die Absichten und Motive. Soziologische Forschungen förderten interessante Details zu Tage. So würden nicht wenige Sprayer von einem drogenähnlichen Rauschzustand sprechen, von Selbstverwirklichung, Ruhm oder auch dem Erleben von Grenzerfahrungen. Zu beachten sei vor allem der künstlerische Aspekt. Steinhofer: Streetart ist eine Form, die urbane Zeichenwelt mit zu gestalten, andere Ausdrucksformen zu finden. Dietmar Wanko gelingt es, durch gezielte Wahrnehmung der Graffiti besondere ‚Burner’ (Szene-Fachbegriff für besonders gelungene Graffiti/Anm.) zu identifizieren und festzuhalten.“
Neben GR Steinhofer diskutierten GR Wolfgang Bösch, Robert Bösch vom 1. Fotoclub Lustenau, Kulturamtsleiter Helmut Grasser, Katharina Ender, Claudia Andersag und zahlreiche weitere Graffiti-Fans, welches die schönsten und interessantesten Arbeiten sind. Etwas enttäuscht zeigte sich Dietmar Wanko über das Ausbleiben vom Sprayern, mit denen er sich gerne über ihre Arbeiten ausgetauscht hätte.
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