Dass man(n) diese aber nicht einfach so hinnehmen muss, ergab eine neue Studie, die am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien präsentiert wurde. Sportliche Bewegung schützt vor Impotenz, so deren Fazit.
“Männer sind Gesundheitsmuffel, aber die Potenz interessiert Jedermann und das ist ein starker Motivator”, sagte Urologe und Studienleiter Christian Kratzik. Die Studie habe ermittelt, dass ein zusätzlicher Kalorienverbrauch von 1.000 bis 4.000 Kalorien wöchentlich zum Grundumsatz das Risiko der Impotenz deutlich verringern kann. Genauer gesagt: Bei Männern, die pro Woche 3.000 Kalorien zusätzlich verbrauchten, ist die Gefahr einer ernsten ED um 82,9 Prozent geringer.
Zu wenig Bewegung, Übergewicht, zu viel Alkohol und Nikotin – das sind die wesentlichen Risikofaktoren für die ED. “Vor allem bei älteren Männern ist es das Thema”, berichtete der Urologe Georg Schatzl. Im Alter von 70 bis 80 Jahren sei sogar jeder zweite betroffen. Ähnlich richtungsweisend sind auch die Ergebnisse der Statistik Austria Gesundheitsbefragung aus 2006/2007. Laut diesen sind die Herren der Schöpfung eher die Herren der Faulheit: “Zwei Drittel machen nichts oder nur sehr gering”, fasste Kratzik das Ausmaß der körperlichen Aktivität zusammen. “Wir sind ein Volk der Dicken.”
Wer von Störungen der Potenz betroffen ist, sollte das als ernstes Warnzeichen anerkennen. Vor allem jene, die ohnehin schon durch Übergewicht, Rauchen und Ähnliches ein “Risikoprofil” aufweisen, sollten die ED als Frühwarnsystem für Gefäßerkrankungen betrachten: Männer mit moderater bis schwerer ED haben nämlich ein um 65 Prozent erhöhtes Risiko in den nächsten zehn Jahren einen Herzinfarkt zu erleiden, als jene ohne ED. “Wenn sie täglich eine Stunde Ausdauertraining machen, haben Sie sehr viel für Ihre Gefäße getan”, unterstrich auch der Kardiologe Kurt Huber.
Bei der repräsentativ durchgeführten Studie wurden 674 Arbeiter der Gemeinde Wien aus den verschiedensten Tätigkeitsbereichen im Alter von 45 bis 60 Jahren einer medizinischen Untersuchung sowie einer Befragung unterzogen. Wesentlich war, dass die Teilnehmer aktiv im Berufsleben stehen und ihre Lebensumstände mit denen eines “durchschnittlichen Österreichers” vergleichbar sind.
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