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Immer mehr Tote in den Bergen

Einen deutlichen Anstieg von Alpinunfällen hat die Vorarlberger Alpingendarmerie im abgelaufenen Berichtsjahr verzeichnet. Von November 2002 bis Oktober 2003 gab es insgesamt 760 Unfälle.

Das sin um 15 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Auch die Zahl der tödlich Verunglückten ist im Vergleich zum Vorjahr von 26 auf 38 deutlich gestiegen. Verletzte zählte die Gendarmerie 641, im Vorjahr waren es noch 570. Den größten Anteil der Unfälle machten Skiunfälle im abgesicherten Bereich (362) und Wanderunfälle (150) aus.

Die rasante Entwicklung erklärte das Landesgendarmeriekommando Vorarlberg heute, Dienstag, vor Journalisten mit der ungewöhnlich langen Schönwetterperiode im heurigen Sommer und Herbst. „Je mehr Menschen sich in den Bergen bewegen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit von Unfällen“, betonte Günter Alster, verantwortlich für Alpinangelegenheiten im Landesgendarmeriekommando.

Die Alpingendarmerie setzt sich in Vorarlberg aus drei Alpinen Einsatzgruppen Bludenz, Dornbirn und Kleinwalsertal zusammen. Insgesamt 45 Beamte versehen ihren Dienst in den verschiedenen Gendarmeriedienststellen des Landes und werden bei Bedarf für Alpineinsätze eingezogen. In der Wintersaison ist täglich pro Alpine Einsatzgruppe ein Alpingendarm für die Aufnahme von Unfällen in Bergregionen eingeteilt. Zudem sind in großen Skigebieten, wie im Montafon oder am Arlberg, speziell ausgebildete Skiunfallerhebungsbeamte täglich unterwegs.

Die Ausbildung zum Alpingendarmen dauert insgesamt 55 Tage und wird im Zeitraum von zwei Jahren in sieben Kursen durchgeführt. Die Ausbildung zum Skiunfallerhebungsbeamten dauert fünf Tage.

Einen Appell richtete die Alpingendarmerie auch heuer wieder an alle Skifahrer und Wanderer. Besonders bei Skikollisionen sei der gegenseitige Identitätsaustausch wichtig. Eine Unfallsaufnahme erleichtere die Arbeit der Straf- und Zivilgerichte und ermögliche eine bessere Durchsetzung eventueller Ansprüche in einem möglichen Verfahren. Bergtourengehern empfiehlt die Alpingendarmerie, Angehörige genauestens von der geplanten Tour zu unterrichten. Dies erleichtere eventuelle Suchaktionen, falls im Notfall über Handy kein Empfang zu Stande komme.

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