Immer mehr Akademiker ohne Job

Wenn man lang genug sucht, stößt man auch in den schon länger ziemlich unerfreulichen Vorarlberger Arbeitsmarktdaten auf – relativ – Erfreuliches. So haben wir nur halb so viele Akademiker ohne Job wie im Österreich-Schnitt, auch der Anstieg ist nur halb so rasant.

Wie der Chef der Statistik im Arbeitsmarktservice (AMS) in Bregenz, Manfred Ritter, gestern auf „VN“-Anfrage erklärte, sind Ende September im Land 113 Doktoren, Magister, Diplomingenieure etc. arbeitsuchend vorgemerkt. „Das sind gut eineinhalb Prozent der 7685 Arbeitslosen insgesamt, und der Anstieg beträgt 6,6 Prozent verglichen zu September 2002“, präzisierte Ritter.

Da ist die gestern publizierte bundesweite Akademiker-Arbeitslosigkeit schon dramatischer beschaffen. Ende September waren zwischen Boden- und Neusiedlersee 7415 Hochschulabsolventen (ohne Fachhochschulen) auf Jobsuche, also rund drei Prozent der insgesamt Arbeitslosen, und der Anstieg innert 12 Monaten betrug hier 989 Personen oder 15,4 Prozent. Die deprimierende Statistik wird angeführt von Pädagogik-Absolventen (31 Prozent Anstieg), gefolgt von Medizinern (plus 20 Prozent), Psychologen, Publizisten, Betriebswirten etc.

Laut Manfred Ritter war und ist die Akademiker-Arbeitslosigkeit bei uns nie ein Schwerpunkt, und sogar unsere relativ niedrige Quote bedürfe der Interpretation. Ritter: „Bei vielen hat die Arbeitslosigkeit sicher nichts mit ihrem Akademiker-Status zu tun, sondern mit ihrem Alter oder auch Vermittlungsproblemen. Bei einigen liegen außerdem Einstellzusagen vor, der Anteil der ,nicht gebrauchten’ Hochschulabgänger dürfte äußerst bescheiden sein.“ Wer in Vorarlberg die Spitzenreiter „akademischer Arbeitslosigkeit“ sind, zeigt die Tabelle.

Auf Jobsuche

Akademiker Ende September in Vorarlberg