Wer an landwirtschaftliche Betriebe denkt, dem fallen vor allem große Bauernhöfe mit weitreichenden Feldern ein. Nicht so der landwirtschaftliche Betrieb von Nikolai Jochum (27) aus Bregenz: Er bewirtschaftet gemeinsam mit seiner Freundin Lisa die Klosterlandwirtschaft Marienberg und hat zudem mehrere kleine Grundstücke in Bregenz und Umgebung gepachtet, auf denen er verschiedenstes Obst und Gemüse anbaut.
Urbane Landwirtschaft
Sein Konzept ähnelt dem sogenannten “Urban Farming”, das man bereits aus Großstädten wie Wien, Berlin und New York kennt. Beim Urban Farming schaffen Bürger in Städten einen gemeinschaftlichen aber selbstbestimmten Anbau, indem sie auf freien Flächen – etwa in Fußgängerzonen oder auf Hausdächern – Gemüse, Obst und Kräuter anbauen. Jeder kleinste Fleck wird genutzt, um kleine Gärten anzulegen. So wird das Naturerfahren in der Stadt möglich, sie wird ein Stück weit verschönert, aber auch Erfahrungen und Know-how über Nahrungsmittel und deren Produktion können gesammelt werden.
Um Vielfalt bemüht
“Es gibt kaum mehr größere Flächen. Das bisschen Boden, das noch da ist, muss man nutzen”, erklärt der Vollerwerbslandwirt den Grund für das ungewöhnliche Konzept. Diese Anbauweise hat durchaus ihre Vorteile für den Bregenzer: “Durch das, dass es so verstreut ist und doch so nahe aneinander liegt, kommen wir mit der Fruchtfolge, mit Schädlingen und so weiter ziemlich gut davon.” Angepflanzt wird vor allem Feldgemüse. “Ich bin sehr bemüht, eine große Viefalt zu haben”, verdeutlicht Jochum. Einerseits was die Fruchtfolge angeht, andererseits aber auch, da der Hof in erster Instanz für die Selbstversorgung dient. “Was wir irgendwie selbst machen können, wird selbst gemacht: Das fängt bei verschiedensten Salaten und Gemüse an. Wir haben auch jegliche Beeren, die bei uns wachsen. Wir haben Obst, wir brennen Schnaps, wir flechten selbst Körbe.”
Platz möglichst gut nutzen
Jochum ist nach eigener Aussage nicht vorrangig auf Profit aus, sondern will den vorhandenen Platz möglichst gut optimieren und nutzen. “Ich bin immer wieder auf die Nachhaltigkeit bedacht. Ich will nichts ausnutzen, aber auch nichts verschwenden.” Auf den gepachteten Grundstücken baut der Landwirt daher auch verschiedenste Nutzpflanzen an. “Am Mildenberg haben wir Winterzwiebeln und Dinkel, im Dorf Rieden gibt es zwei Äckerchen für Kartoffeln”, zählt der ehrgeizige Bregenzer auf. “Im Feldmoos wächst Weißkraut und generell Kohlgemüse und hier am Marienberg haben wir Schnittsachen, wie etwa Salate.” Die Produkte gibt es mittwochs von vier bis sieben im Hofladen, zudem ist das Paar auch am Wolfurter Markt und ab Mai am Leutbühelmarkt in Bregenz vertreten.
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