Eine Woche lang hat Vorarlberg dann vorübergehend zehn Prozent mehr Einwohner. Die Invasion der Sportlerinnen und Sportler aus aller Herren Länder erfordert eine ausgeklügelte Logistik. In den Reihen der Organisatoren ist man guter Dinge, das Großereignis problemlos über die Bühne zu bringen.
Mit 25.000 Turnerinnen und Turnern aus 51 Nationen ist die 13. Weltgymnaestrada das größte Breitensportfest, das jemals in Vorarlberg stattgefunden hat. Im Mittelpunkt steht der Gruppen-Turnsport in all seiner Vielfalt, von Gymnastik über Akrobatik, Geräte- und Kunstturnen, Tanz, Aerobic bis zum Rhönrad. Über 400 Gruppen gestalten ein Show-Programm der Extraklasse über 1500 Stunden. Bewertungen gibt es keine, denn die Hauptrolle spielen Freude an Bewegung und die internationale Begegnung. Stärkste Nationen sind traditionell die Schweiz mit 3700 und Deutschland mit 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. “Auch exotische Länder wie Nepal, Trinidad-Tobago, Brasilien oder die Kapverden haben ihre Voranmeldungen abgegeben”, freut sich Weltgymnaestrada-Präsidentin Marie-Louise Hinterauer auf ein noch nie da gewesenes Interesse.
Die Vorführungen finden unter anderem auf der Birkenwiese in Dornbirn, in acht Hallen auf dem Messegelände, im Reichshofstadion Lustenau und auf Außenbühnen in Höchst, Hard, Bregenz, Wolfurt, Hohenems, Rankweil und Feldkirch statt.
Untergebracht sind die Turnerinnen und Turner in Nationendörfern. So wohnen etwa in Haselstauden über 1000 Holländer. Bis zu 22.000 provisorische Schlafplätze werden in 150 Schulen des Landes, vom Rheintal über den Bregenzerwald bis in den Walgau, geschaffen. Die Betreuung der Gäste übernehmen die örtlichen Turnerschaften und andere Vereine. Außerdem sind bereits heute schon 5500 Hotelbetten vorreserviert.
Eine besondere logistische Herausforderung ist die Organisation der Verpflegung. Gefrühstückt wird in den Schul- und Hotelquartieren, das Mittag- und Abendessen wird in drei Hallen des Messegeländes serviert. Man rechnet mit 14.000 Menüs pro Tag. Auch bei den Verkehrsplanern rauchen die Köpfe, denn es gilt täglich tausende Sportler und unzählige Besucher zu den Veranstaltungsorten zu transportieren. Die Tagesleistung der öffentlichen Verkehrsmittel, die unter normalen Umständen bei 50.000 Passagieren liegt, kann bis zum Fünffachen gesteigert werden.
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