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Im Slalom durch die eisige Piste

Jürgen Dreier (r.) mit Headcoach und Olympischer Sportler Hans Knauß.
Jürgen Dreier (r.) mit Headcoach und Olympischer Sportler Hans Knauß. ©Privat/Emir T. Uysal
VN-Heimat-Interview mit Jürgen Dreier (44) Einziger Kandidat aus Vorarlberg trat gegen Marcel Hirscher an. Rankweil, Schladming.
Eindrücke aus Schladming

(etu) Im Rahmen der Ö3-Challenge durften sich zehn Kandidaten in Liezen/Steiermark gegen den 25-jährigen Profi-Skirennläufer, der sich in den Disziplinen Slalom und Riesenslalom spezialisiert hat, messen. Mit 20 Sekunden Vorsprung konnte jedoch keiner der Auserwählten seine Zeit von 54:03 Sekunden schlagen. Jürgen Dreier aus Rankweilspricht über seine Erfahrung beim „Nightrace“ in Schladming.

 

 

Sie haben sich aus tausenden Radiohörern durchgesetzt – sind ins Team gewählt worden um gegen Ski-Profi Marcel Hirscher anzutreten. Wie haben Sie sich nach der Bekanntgabe als einziger Vorarlberger gefühlt?

Jürgen Dreier: Ich habe ca. 10 Tage vor dem Rennen einen Anruf von Ö3 (Gabi Hiller) bekommen, sie hat mir ein paar Fragen gestellt und mir mitgeteilt, wenn sich Hans Knauß die nächsten Tage persönlich bei mir meldet, sei ich fix dabei. Am Samstag vor dem Rennen habe ich dann den ersehnten Anruf bekommen. Ich war richtig baff und konnte es anfangs gar nicht glauben! Es war ein hammer Gefühl als einziger Vorarlberger dabei zu sein und aus über 3000 Bewerbungen nominiert zu werden.

 

 

Wie liefen die Vorbereitungen für das „Nightrace“ in Schladming? Wie hat Ihnen das Personal-Training mit Headcoach Hans Knauß gefallen?

Jürgen Dreier: Einen Tag vor dem „Nightrace“ haben wir uns in einem Hotel in Schladming getroffen. Hier wurden die Teilnehmer untereinander vorgestellt und eine Kampfansage jedes Teilnehmers aufgenommen. Danach wurden wir abgeholt und direkt zur Planai geführt. Bevor wir mit dem Trainingstag beginnen konnten, gab es noch ein Meeting, dort wurden alle Details über den Ablauf geklärt. Anschließend hat das Training auf der „Märchenwiese“ begonnen. Der Lauf wurde von unserem Headcoach Knauß gesteckt, der auch vor Ort war und uns wichtige Tipps gegeben hat. Da ich in meiner Jugendzeit ab und zu mal Slalom gefahren bin (Anmerkung: da waren die Stangen noch aus Bambus) war es für mich nicht ganz so einfach, aber es hat ziemlich gut funktioniert. Die Wetterbedingungen während des Trainings waren ziemlich turbulent (starker Schneefall) und der Hang (Märchenwiese) war nicht wirklich optimal, da dieser mit der Steilheit des „Nightrace“-Hanges absolut nicht mithalten konnte!

 

 

20 Sekunden Vorsprung wären für Sie als passionierter Skifahrer kein Problem gewesen.  Dann kam es aber zu eisigen Pistenbedingungen. War der Schock der Kandidaten groß?

Jürgen Dreier: Wenn wir dieselben Bedingungen wie die Rennläufer gehabt hätten (Neuschnee griffig), wäre es sicher einfacher gewesen, aber die Piste hat sich über Nacht in einen Eislaufplatz verwandelt. Naja Schock kann man es vielleicht nicht nennen, aber der Respekt vor diesem Hang war allen ins Gesicht geschrieben. Die Steilheit dieses Hangs kommt im TV absolut nicht so zur Geltung, wie er wirklich ist.

 

 

Wie war ihr Eindruck einmal selbst auf diesem originalen Streckenkurs zu fahren?

Jürgen Dreier: Absoluter Adrenalin-Schub und ein sensationelles Gefühl! Dass werde ich nie mehr vergessen! Großartig!

 

 

Sind Sie mit der Zeit von 1:33.34 min zufrieden, oder hätten Sie mehr beim Steilhang herausholen können?

Jürgen Dreier: Man kann sagen, wir als „Otto-Normal-Verbraucher“ konnten auf diesem steilen Eislaufplatz die Linie überhaupt nicht halten und mussten immer wieder nachsetzen um einigermaßen um die Tore zu kommen. Da ich auch noch einen riesen Fehler eingebaut habe (Philipp Hansa kommentierte: „Jetzt macht er noch einen Ausflug in den Wald“) war es für mich unmöglich die Zeit zu schlagen, wahrscheinlich auch nicht ohne Fehler. Zufrieden mit der Zeit bin ich natürlich nicht! Trotzdem bin ich froh, den Slalom ohne Ausfall bewältigt zu haben. Es war ein einzigartiges Gefühl… Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass ich mit Abstand der Älteste war.

 

 

Was sind ihre Pläne für die Zukunft: haben Sie vor weiter Slalom zu Üben?

Jürgen Dreier: Nein Slalom trainieren kommt für mich überhaupt nicht mehr in Frage. Slalom ist nicht meins. Ich bin eher der „Free-Rider“ und liebe den Tiefschnee. Ganz nach dem Motto: „No Friends, on Powder!“

 

Zur Person:
Jürgen Dreier
Beruf: Kundenbetreuer
Hobbys: Laufen, Tennis- und Fußballspielen

 

Hier ein Video von Jürgen Dreier beim Heli-Skiing im Kaukasus:
Youtube: Jürgen Dreier beim Heli-Skiing im Kaukasus

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