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Im Land der unbegrenzten Druckmöglichkeiten

Mit der Liebe zum Detail zum einwandfreien Ergebnis
Mit der Liebe zum Detail zum einwandfreien Ergebnis ©Gerty Lang
Luag, was ma wera künnt:   Siebdrucker Wer im Siebdruckverfahren arbeitet, kann sich auf Abwechslung gefasst machen.
Siebdrucker

Dornbirn. Wer den Beruf des Siebdruckers erlernen möchte, sollte vor allem gut sehen und Farbunterschiede erkennen können. Genauso aber sollte ein Interesse an Fotografie und Elektrotechnik vorhanden sein. Denn im Siebdruckverfahren eröffnen sich ganz neue Perspektiven. Die flippigen, aber auch anspruchsvollen Motive werden auf alle möglichen Materialen, wie Shirts, Handtaschen, Gläser jeder Art, Porzellangeschirr, aber auch auf Karton und Metall gedruckt.

Michel Thurner absolviert gerade sein drittes von dreieinhalb Lehrjahren in der Josef Mäser GmbH in Dornbirn. Das heißt, er verschönt Gläser und Porzellan ein- oder mehrfärbig, lasierend oder deckend, leuchtend, lichtecht und Geschirrspülmaschinen freundlich. „Derzeit haben wir 830 verschiedene Farben im Sortiment. Wir arbeiten mit thermoplastischen Farben, die speziell nur auf Glas anwendbar sind. Diese werden nach dem Drucken bei 600 Grad Celsius eingebrannt“, erzählt Werksleiter Arnold Schmidinger. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, müssen die Reprofotografie, das Herstellen von Druckvorlagen, Druckformen und fotomechanischen Siebdruckschablonen beherrscht werden.

„Der Vorteil des Siebdrucks besteht darin, dass durch verschiedene Gewebefeinheiten der Farbauftrag variiert werden kann, so dass hohe Farbschichtdicken erreicht werden können. Die unterschiedlichsten Formen von Glas und Porzellan erfordern entweder einen Rund- oder Flachdruck. Dabei arbeite ich vorwiegend an computergesteuerten Druck- und Trocknungsmaschinen. Ich überwache die Anlage und halte sie instand. Prüfe und messe aber auch Vorlagen und Druckergebnisse während des gesamten Drucks”, erklärt Michel bei einem Rundgang durch Musterlager und Betrieb. 10 Wochen im Jahr besucht der Vierundzwanzigjährige die Berufsschule in Salzburg.

In seinem Lehrgang ist er der einzige österreichweit, der die Ausbildung Siebdruck auf Glas macht. Arnold Schmidinger zeigt, wie Kundenwünsche auf das zu bearbeitende Material gebracht, am Bildschirm analoge oder digitale Daten wie Texte und Bilder aufbereitet und die Siebdruckform hergestellt werden. Michel behandelt das Sieb mit einer lichtempfindlichen Emulsion, legt eine Schablone darüber und belichtet es mit UV-Strahlen. Veredelungsmeister Daniel Benzer möchte noch abschließend festhalten, dass im Herbst neue Lehrlinge eingestellt werden. „Mädchen müssen 18 Jahre und Burschen 16 Jahre alt sein, da es aufgrund der von uns verwendeten Farben Einschränkungen gibt.“

 

Lehrbetrieb

Josef Mäser GmbH
Tableware solutions
Rossmähder 9, 6850 Dornbirn
Tel. 05572 3880 159
Gegründet 1877
167 Mitarbeiter

 

 

Was gefällt Ihnen am Beruf des Siebdruckers

 

Michel Thurner, 3. Lehrjahr
Nach einer dreijährigen Elektrikerlehre, wollte ich mich umorientieren. Mir haben Kreativität, das selbständige Arbeiten, die Liebe zum Detail und das tolle Betriebsklima sehr gut gefallen. Es braucht auch handwerkliches Geschick. Wer oberflächlich ist, schafft die Qualität nicht. Es erfüllt mich mit Stolz, das einwandfreie fertige Produkt in Händen zu halten.

 

Daniel Benzer, Veredelungsmeister
Nach der abgeschlossenen Zimmermannslehre habe ich Drucker gelernt. Eigentlich war der Siebdrucker eine Übergangslösung zwischen Lehrabschluss und Bundesheer. Mir hat dieser Beruf aber so gut gefallen, dass ich mich dermaßen in den Siebdruck und die Farbenlehre hineingesteigert habe. Ich bin in den Beruf richtig hineingewachsen und fühle mich darin zuhause.

 

Arnold Schmidinger, Werksleiter und Lehrlingsausbildner
Michel ist mein Schützling und er macht seine Arbeit sehr gut. Wir machen Bilder, beschäftigen uns mit Farbenlehre, Chemie und Technik. Gerade bei internen Weiterbildungsseminaren gibt es ein so gewaltiges Spektrum an Themen, die man hinter einem Glas nicht vermutet. Ich bin gelernter Elektriker und habe den Siebdruck von der Pike auf gelernt. 

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