Sonst ist Michael allerdings ein ausgezeichneter Schüler. Nur das Schreiben und Lesen klappt nicht.
Michael ist ein Risikokind für Legasthenie. Seine Lehrerin hat das gleich erkannt und absolviert mit dem Sechsjährigen ein besonderes Lernprogramm, das Würzburger Trainingsprogramm. Dabei wird zehn Minuten pro Tag die Phonologische Bewusstheit trainiert. Das heißt, dass Michael lernt, was Laute sind und welche Buchstaben für welche Laute geschrieben werden. Nach 20 Schulwochen macht sich die kleine Schwäche bei dem Erstklässler kaum mehr bemerkbar und er kann auch schwierige Diktate meistern. Wenn nach dem Absolvieren des Würzburger Trainingsprogrammes immer noch Schwierigkeiten auftreten, dann erhält das Kind eine Einzelförderung durch eine Betreuungslehrerin für Legasthenie, erklärt die Leiterin der Sonderpädagogischen Zentren Bludenz und Montafon, Ruth Grasser-Vonier.
Bezirksweit
Zusammen mit Schulpsychologin Brigitta Amann und Bezirksschulinspektorin Maria Riener hat sie das neue Legastheniekonzept für den Bezirk Bludenz ausgearbeitet. Vor allem die Kinder in den ersten zwei Schulstufen müssen eine intensive Förderung durch gezielte Programme erfahren, denn ansonsten ist der Schulfrust in den kommenden Jahren sehr groß, wissen die Betreuungslehrerinnen aus langjähriger Erfahrung. Doch auch die Eltern werden in die Programme miteingebunden, ihnen wird gezeigt, mit welchen Übungen sie das Kind fördern können. Für die dritte und vierte Schulstufe gibt es spezielle Förderprogramme, die im Klassenunterricht bereits erfolgreich angewandt werden, so Maria Riener. Wichtig sei auch, dass diese Förderprogramme von geschulten Pädagogen durchgeführt werden, denn die Lehrer wissen am besten wieweit sie mit dem Lernstoff sind und wo es der Förderung bedarf.
Durch messbare Erfolge wird das Modell nun im ganzen Bezirk Bludenz umgesetzt und auch das Land Salzburg war vom Bludenzer Modell so begeistert, dass dieses Konzept dieses Schuljahr bereits in Salzburg angewendet wird.
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