Die Schwiegermutter der verheirateten Ex-Geliebten löschte das Feuer, verletzt wurde niemand. Der wegen Brandstiftung angeklagte 62-jährige Mediziner aus Wien beteuerte bei einem Prozess in Salzburg am Freitag erneut, er habe das Feuer nicht gelegt. Die Verhandlung wurde vertagt.
Benzingeruch in der Wohnung
Schon beim Frühstück um etwa 8.00 Uhr nahm die Schwiegermutter einen Benzingeruch wahr. Laut Anklage soll der Täter den Treibstoff als Brandbeschleuniger eingesetzt haben. Die Staatsanwaltschaft nimmt an, dass das Feuer gegen 9.00 Uhr im Bereich von Teppichen, einem Sofa, einer Tür, eines Holzbodens und eines Holzstapels gelegt worden ist. Die Einsatzkräfte wurden um 9.30 Uhr alarmiert. Als die Feuerwehr eintraf, hatte die Schwiegermutter die Flammen schon mit Wasser bekämpft, innerhalb von rund zehn Minuten war der Spuk vorbei.
Arzt bestreitet Tat
Der Angeklagte bestritt jeden Zusammenhang mit der Brandstiftung. Er sei zum Tatzeitpunkt gar nicht in dem Haus, sondern in der nahe gelegenen Gemeinde Zell am See in einer Trafik und in einem Möbelhaus einkaufen gewesen. Doch drei Verkäuferinnen konnten heute im Zeugenstand keine Angaben dazu machen. Sie waren an jenem Tag entweder nicht im Dienst oder sie erinnerten sich nicht mehr an den Arzt.
Brandsachverständiger Walter Kittl erläuterte heute dem Schöffensenat, dass das Feuer aufgrund der Abbrandspuren maximal 30 Minuten vor Entdeckung des Brandes mit Hilfe von insgesamt einem Liter Benzin gelegt worden sei. Dass zwei Zigaretten, die an zwei Brandherden entdeckt worden waren, zur Entzündung dienten, bezweifelte der Gerichtsgutachter.
Prozess vertagt
Der Prozess wurde auf 24. August vertagt, weil ein Zeuge nicht gekommen war und der Richter noch einen Polizisten zu dem Vorfall befragen will. Detail am Rande: Der Ehemann der Geliebten des Arztes war zum Tatzeitpunkt nicht im Haus. Er hatte laut Justiz selbst eine Geliebte und soll sich bei der Frau in Deutschland aufgehalten haben. (APA)
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