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Im Härtefall geht es auch gratis

Bei häufigen Patientenbesuchen gestehen Krankenhäuser Parkgebührenbefreiungen zu. Vier Wochen lag der Mann nach einem schweren Arbeitsunfall auf der Intensivstation des LKH Feldkirch.

Die ganze Zeit überwachte seine Gattin stundenlang am Krankenbett des Verunglückten. Eine Zeit des Bangens und Hoffens. Und der Kosten. Denn mit jedem Besuch fielen auch ordentlich Parkgebühren an. Sieben Euro pro Tag. Da kam einiges zusammen. Was die Frau nicht wusste: In Fällen wie diesen kann bei der Krankenhausverwaltung um eine Parkgebührenbefreiung angesucht werden.

Großzügige Handhabung

Und in den meisten Fällen geht der Antrag auch durch. “ Das wird sehr großzügig gehandhabt, wenn es die sozialen Verhältnisse erfordern“ , bestätigt Dr. Werner Gsteu, stellvertretender Verwaltungsdirektor. Als Beispiel nennt er den Fall einer jungen Mutter, deren Zwillinge nach einer Frühgeburt zwei Monate im Inkubator verbringen mussten. Sie bekam für die gesamte Dauer des Krankenhausaufenthaltes einen Gratisparkschein ausgehändigt, sodass sie ihre Kinder besuchen konnte, ohne an die Rechnung des Parkautomaten denken zu müssen.

Als einzige Kosten fallen sieben Euro Kaution an, die nach Rückgabe des Chips aber wieder retourniert werden. Laut Gsteu können diese Regelung auch Patienten mit Langzeittherapien, wie sie etwa bei einer Krebserkrankung notwendig sind, in Anspruch nehmen.

Kundenorientiert

Obligat ist, dass Sonderklassepatienten umsonst parken. “ In jedem anderen Fall sind wir um kulante Lösungen bemüht“ , sagt der Verwaltungsdirektor des LKH Hohenems, Dietmar Hartner. Entweder erhalten die Angehörigen ein Gratisparkticket oder einen Parkplatz außerhalb des kostenpflichtigen Spitalsareals. Insgesamt kommen Parkgebührenbefreiungen in Hohenems jedoch eher selten zum Tragen. “ Weil es kaum länger andauernde Intensivbehandlungen gibt“ , begründet Hartner. Auch am LKH Bregenz “ findet sich immer ein Weg, wenn der Anlass gerechtfertigt ist“ , so Verwaltungsdirektor Kurt Wegscheider. Gleiches gilt am LKH Bludenz. “ Wir nehmen Rücksicht auf Härten, aber es ist wichtig, dass sich die Leute bei uns melden“ , betont Mag. Franz Streit. Auch für Spitäler sei es notwendig, sich verstärkt in Richtung Kundenorientiertheit zu entwickeln. Abgesehen davon würden Besuche zum Heilerfolg beitragen.

Einheitliche Linie

Über Fragen wie jene der Parkgebühren wird im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft der Verwaltungsdirektoren abgestimmt. “ Im Sinne unserer Kunden bemühen wir uns, eine einheitliche Linie zu finden“ , erklärt Streit. Die zieht sich auch bei den Parkgebühren durch. Die Tageshöchstsätze liegen bei sieben, die Stundensätze bei durchschnittlich einem Euro. Am Krankenhaus Dornbirn sind Ausnahmen von dieser Regel nicht vorgesehen, da es sich um eine öffentliche Garage handle.

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