Sichtlich erfreut informierte Landeshauptmann Herbert Sausgruber gestern über die grundsätzliche Einigung mit Tirols Landeshauptmann Herwig van Staa in Sachen Heimfallsrecht der Illwerke.
Kein Mitspracherecht
Demnach werden die auf Tiroler Gebiet liegenden Illwerke-Anlage im Jahr 2040 Eigentum des Landes Vorarlberg und fallen nicht an Tirol zurück. Zudem garantiert das
Land Tirol auch künftig die Wasserüberleitung zu den Illwerke-Kraftwerken im Montafon. Gleichzeitig verzichte Tirol auf die ihm zustehenden Strombezugsrechte von elf Prozent sowie auf seine Anteile am Länderdrittel, präsentierte Sausgruber weitere Details des Deals. Das heißt: Vorarlberg übernimmt jährlich Energiemengen von 85 bis 130 Gigawattstunden und kann diese eigenständig verwerten.
Im Gegenzug erhält Tirol ein Substanzgenussrecht in Höhe von zehn Prozent an der Illwerke/VKW-Gruppe. Diese Zahlungen belaufen sich voraussichtlich auf 1,9 Millionen Euro pro Jahr. Weiters stellt Tirol in Zukunft ein Mitglied im Illwerke-Aufsichtsrat. Aber ohne Mitspracherecht in der Geschäftspolitik, wie Sausgruber ausdrücklich betonte.
Der Vertrag, so hoffen Sausgruber und Van Staa jedenfalls, könnte bereits Ende 2007 unter Dach und Fach sein. Allerdings bedarf es dazu der Zustimmung der beiden Landtage, der jeweiligen Gremien von Illwerken und Tiroler Wasserkraft AG sowie des Illwerke-Partners Energie Baden-Württemberg (EnBW).
2,75 Millionen pro Jahr
2008 wäre dann die erste Rate von 1,9 Millionen Euro fällig. Dazu kommen die schon bisher fälligen 400.000 Euro für den Wasserzins und 450.000 Euro für zustehende Ergänzungsenergie. Macht in Summe 2,75 Millionen Euro pro Jahr. Trotz dieser Summe sprach Sausgruber von einer sehr vernünftigen und fairen partnerschaftlichen Lösung, von der beide Seiten profitieren. Für Vorarlberg ist der Deal besonders wichtig, beläuft sich der Anteil von Tiroler Wasser in den Illwerke-Kraftwerken doch je nach Pumpleistung auf 20 bis 40 Prozent. Im Zuge der Detailverhandlungen werde Tirol auch die Unterschrift für Kops II leisten, zeigte sich Sausgruber überzeugt.
Für den freiheitlichen Landesrat Dieter Egger ist die erzielte Einigung mit Tirol eine Win-win-Situation. Für Vorarlberg speziell wichtig dabei sei die dadurch gegebene langfristige Planungssicherheit, betonte Egger und forderte einmal mehr die Potenziale für einen weiteren Ausbau der Wasserkraft (Ill, Bregenzer Ach) im Land zu nutzen. Durch die Ablöse des Heimfallsrechts werden Illwerke-Anlagen in Tirol Eigentum des Landes Vorarlberg.
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