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Hydro Extrusion Nenzing will Standort im Walgau ausbauen

Die Firma plant eine millionenschwere Erweiterung in Nenzing.
Die Firma plant eine millionenschwere Erweiterung in Nenzing. ©Hydro
Die zur international tätigen Firmengruppe Hydro mit Konzernsitz in Norwegens Hauptstadt Oslo gehörende Hydro Extrusion Nenzing GmbH plant eine millionenschwere Erweiterung des Firmensitzes in Nenzing.

Wie Geschäftsführer Manfred Rotschne im wpa-Gespräch erklärte, verfolge Hydro an dem Standort einen Strategieplan bis zum Jahr 2025. Im Zuge dessen sei vorgesehen, die Wertschöpfungskette rund um die in Nenzing hergestellten Produkte weiter zu vertiefen. “Hier geht es nicht um mehr Produktionsvolumina und mehr Ausstoß und damit mehr Lkw-Verkehr, sondern um mehr Bearbeitung und Veredelung”, sagte Rotschne.

Konzern gibt grünes Licht für den Ausbau

Der Strangpressprofilhersteller produziert in Nenzing jährlich nicht nur an die 42.000 Tonnen Profile aus Aluminium, sondern bearbeitet und veredelt sie anschließend auch noch. Dazu gehören etwa Beschichtungen oder Eloxierungen sowie das Anbringen von Bohrungen etc. “Der Kunde wünscht sich immer noch mehr ein fertiges Produkt, das er gleich verwenden kann. Darauf müssen wir verstärkt reagieren”, so Rotschne. Deshalb sei er sehr erfreut, dass Hydro Extrusion Nenzing nunmehr von der Konzernleitung grünes Licht für den Ausbau des Standortes erhalten habe. “Unser Konzern hat rund 35.000 Mitarbeiter in etwa 40 Ländern weltweit. Dazu kommen über 100 Produktionsstandorte.” Da müsse man schon entsprechende Argumente haben, warum gerade dieser Standort ausgebaut werden soll.

Zwölf Millionen Euro an Investitionen

Folglich plane Hydro in Nenzing die Errichtung einer separaten Halle im unmittelbaren Anschluss an das bestehende Produktionsgebäude. Sie verfüge über eine Nutzfläche von rund 4.000 Quadratmeter, wobei sie optional auch zweigeschossig ausgeführt werden könnte. Die neuen Flächen sollen dann insbesondere für die Bearbeitungs- und Veredelungstätigkeiten an den Aluprofilen verwendet werden. Das Investitionsvolumen beziffert Rotschne mit bis zu zwölf Millionen Euro. Im Zuge dieser Erweiterung sollen bis zu 60 neue Arbeitsplätze entstehen. Derzeit beschäftigt Hydro in Nenzing über 400 Mitarbeiter.

Umsetzung bis spätestens 2025

Hinsichtlich des Zeitplanes sagte Rotschne, dass der konkrete Umsetzungszeitraum vor allem vom laufenden Strategieprozess bis 2025 abhänge. “So kann es sein, dass wir die Erweiterung entweder so bald wie möglich oder aber 2022 oder spätestens 2025 umsetzen. Solche Investitionsvorhaben hätten bei einer Konzerngröße wie jener von Hydro zudem immer eine gewisse Vorlaufzeit, auch wenn man grundsätzlich schon grünes Licht erhalten habe. “Hier müssen konzerninterne Abläufe genau eingehalten werden”, so Rotschne. Außerdem mache man solche Entscheidungen auch immer von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig.

Herausnahme von Flächen aus der Landesgrünzone notwendig

Eine erste Hürde für die Erweiterungspläne in Nenzing möchten die Standortgemeinde und Hydro in den nächsten Monaten nehmen. Denn die für die Erweiterung notwendigen Flächen von rund 9.000 Quadratmeter müssen aus der Landesgrünzone im Walgau herausgenommen werden. Danach würde die Umwidmung der Flächen zu Betriebsgebiet Kategorie II erfolgen.

Die Marktgemeinde Nenzing hat folglich gemäß vorliegenden Unterlagen beim Land Vorarlberg die Herausnahme der betreffenden Grundstücksflächen angeregt. Als Kompensationsflächen wurden von der Gemeinde etwa 9.700 Quadratmeter an unbebauten Flächen in der Nachbarschaft von Hydro angeboten. Die bisherigen Stellungnahmen im laufenden Verfahren fielen bislang grundsätzlich positiv im Sinne des Antragstellers aus.

Bürgermeister hofft auf Herausnahme und Umwidmung bis zum Frühjahr 2019

Der Nenzinger Bürgermeister Florian Kasseroler sagte auf wpa-Anfrage, dass der Beschluss zum Flächentausch hinsichtlich der Landesgrünzone in der Gemeindevertretung einstimmig gefallen sei. “Wir gehen beim laufenden Verfahren nicht von vielen Einsprüchen aus, da es ja Kompensationsflächen in der näheren Umgebung gibt.” Kasseroler hofft, dass das Verfahren hinsichtlich Herausnahme aus der Landesgrünzone und Widmung in Betriebsgebiet II bestenfalls bis zum Frühjahr 2019 abgeschlossen ist, damit Hydro an die konkreten Detailplanungen gehen könne.

Kasseroler verwies darauf, dass es in Nenzing neben Hydro auch bei den Firmen Kessler, Möbel Frick und Liebherr entsprechende Erweiterungspläne gibt. “Wir sind in Nenzing grundsätzlich sehr wirtschaftsfreundlich und versuchen gemeinsam mit unserer Verwaltung, solche Verfahren effizient abzuwickeln.”

(wpa)

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