Dass die Mittel für die aktive Arbeitsmarktpolitik um 600 Millionen Euro gekürzt werden sollen, kritisieren die Sozialen Unternehmen Vorarlberg scharf. „Es ist absurd. Die geplanten Einsparungen sind in Wirklichkeit kaum Einsparungen“, betont Verbandssprecherin Benedicte Hämmerle. Von den gestrichenen Geldern fällt ein Großteil ohnehin als Arbeitslosengeld und Notstandshilfe an.
„Studien zeigen, dass sich Investitionen in die aktive Arbeitsmarktpolitik innerhalb von fünf Jahren rechnen“, betont Hämmerle. „Schließlich kommen zu den direkten Rückflüssen durch die höhere Beschäftigung noch Einsparungen bei Mindestsicherung, Notstandshilfe und auch im Gesundheitssystem.“
Langzeitarbeitslose brauchen Unterstützung
Im Dachverband Soziale Unternehmen Vorarlberg sind die AQUA Mühle Vorarlberg, carla der Caritas Vorarlberg, die Dornbirner Jugendwerkstätten, Integra Vorarlberg und die Kaplan Bonetti Arbeitsprojekte organisiert. Mit ihren Arbeitsprojekten bereiten sie laufend rund 600 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger auf den Wiedereinstieg am Arbeitsmarkt vor.
Es sei Fakt, dass langzeitarbeitslose Menschen nicht im gleichen Ausmaß wie andere Arbeitssuchende von der anziehenden Konjunktur profitieren, betonen die Sozialen Unternehmen. Vor allem Menschen über 50 Jahre und mit erschwerten Bedingungen hätten am heimischen Arbeitsmarkt sehr schlechte Karten.
Kürzungen treffen die Schwächsten
„Was ist die Alternative, wenn sie nun nicht mehr ausreichend beim beruflichen Wiedereinstieg unterstützt werden?“ fragt Sprecherin Hämmerle. Sie appelliert an die Landesregierung, das AMS und die Sozialpartner im Land, „gemeinsam und aktiv Lösungen zu suchen, um die bisherigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit abzusichern. Alles andere wäre ein massiver Rückschritt der aktiven Arbeitsmarktpolitik für alle Menschen in unserem Land.“ Die Einsparungen würden „wieder einmal auf den Schultern der einkommensschwächsten Menschen ausgetragen. Das dürfen wir in einem Sozialstaat nicht zulassen“, so Hämmerle.
Durch die Kürzungen gefährdet wäre auch eine Reihe von Leistungen der Sozialen Unternehmen: Re-Use, Recycling, Haushaltshilfen für Ältere, Fahrraddienstleistungen, Landschaftsreinigung, Aufforstungsarbeiten, Mittagsverpflegung für Schüler, und vieles mehr.
(red)
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