Längst ist das Transportgewerbe mit Ross und Wagen in unserer Gegend Geschichte. Ausgestorben ist es noch nicht, denn eine kleine verschworene Gemeinschaft legt größten Wert darauf, die alte Tradition des Holzziehens nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Bei den Kehleggern Fuhrmannstagen am Wochenende vor hunderten Zuschauern aus dem In- und Ausland, organisiert von Jörg und Wolfgang Dreher und unterstützt von halb Kehlegg, zeigten Pferd und Fuhrmann, was sie drauf haben.
Es sind die Noriker und anderen Kaltblüter, die nach wie vor in extremen Berglagen vorwiegend bei der Holzgewinnung zum Einsatz kommen. Auch wenn sie nicht zum Pferdeadel gezählt werden, sind die Rösser mit der kräftigen Statur ansehnliche, um nicht zu sagen stolze und intelligente Tiere, die fast Millimeterarbeit bei der schweren Holzarbeit leisten.
Rustikale Burschen
Davon konnten sich die Besucher bei den Fuhrmannstagen überzeugen. Ihren Beitrag leisten dabei auch die Fuhrmänner rustikale Burschen, die in ihrem Wortschatz nicht nur Wischt, Hott oder Hüh haben, sondern auch kräftigere Ausdrucke verwenden, wenn nicht alles auf Anhieb klappt.
Selbstverständlich, dass die Männer bei den diversen Wettbewerben hoch über Dornbirn ausschließlich mit gestriegelten und gebügelten Rössern ins Rennen um Punkte und Sekunden gingen. Alles eher als einfach war der ausgesteckte Parcours. Ihn ohne grobe Fehler zu bewältigen, erforderte nicht nur Geschicklichkeit im Umgang mit den schweren Holzstämmen, sondern ein gehöriges Maß an Vertrauen zwischen Tier und Mensch.
Störrischer Esel
Einen kleinen Ausreißer leistete sich der jüngste Fuhrmann, der neunjährige Marc Rhomberg. Er rückte nicht mit dem Noriker an, sondern mit einem Riesenesel. Da drückten dann sogar die Kampfrichter die Augen zu, als das störrische Tier nur durch gutes Zureden zur schweren Arbeit zu überreden war. As ischt halt an Esl, rief der Moderator zu Nachsicht auf.
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