“Was soll eine Leinenpflicht bringen? Wenn man sich zu gut ist, um den Hundekot aufzunehmen, dann ist man das auch, wenn man den Hund an der Leine hat”, so ist Helmut aus Mäder überzeugt. “Das ist Charaktersache”, stösst Harald aus Mäder ins selbe Horn. “Dass man die Kacke wegtut, steht außer Frage”, betont Clemens aus Hohenems, “sonst nimmt man uns diesen Platz auch noch.” Man schneide sich damit nur ins eigene Fleisch.
Hundehalter verunsichert
Alle drei sind mit ihren Hunden im Rheinvorland nahe dem Grenzübergang Mäder unterwegs. Clemens und Harald können die Aufregnung nicht ganz nachvollziehen. “Was für ein Hundetourismus? So wie sich das gelesen hat, müssten hier 150 Hunde unterwegs sein. Wo sind die?”, verweist Clemens auf die menschenleere Überschwemmungsfläche. Ihm wollen weder übermäßiger Hundekot noch Buddellöcher aufgefallen sein. In der aktuellen Diskussion sei viel negative Energie vorhanden, Harald und Clemens fürchten daher, dass durchaus vergiftete Köder auftauchen könnten. Nicht zuletzt aufgrund der Stimmung will keiner der Hundehalter vor die Kamera.
Fehlender Leinenzwang locke Hundehalter
Helmut hofft nun auf einen Konsens. “Es gibt verschiedene Interessensgruppen”, erklärt er, die müssten mit dem zur Verfügung stehenden Raum auskommen können. Dass Hundehalter aus restriktiveren Gemeinden und der Schweiz in das liberalere Mäder ausweichen, zweifelt er kaum an. Schließlich sei das Überschwemmungsgebiet einer der wenigen Orte, wo man den Hund noch von der Leine lassen darf.
Platzverbot statt Leinenzwang
Gerold aus Mäder kommt zum Sport an das Rheinufer. Er ärgert sich über Hundehalter, die ihre freilaufenden Hunde nicht unter Kontrolle haben. Liegengebliebener Hundekot käme jedoch nur “vereinzelt” vor: “Das Gros hat verstanden, worum es geht.” Ein Leinenzwang würde dieses Problem jedoch nicht lösen. Stattdessen wäre ein Platzverbot für uneinsichtige Hundehalter denkbar, meint er.
Crossgolfer im Verdacht
Für Harald und Helmut ist die aktuelle Diskussion nicht zuletzt einer Interessensgruppe zu verdanken: Der Cross Golf Club Mäder habe das Rheinvorland für sich entdeckt und störe sich an den freilaufenden Hunden. Es sei schließlich kein Zufall, dass sich die FPÖ-Ortsgruppe für einen Leinenzwang einsetze, da deren Obmann ein Gründungsmitglied des Clubs ist. Außerdem sei die Situation in der Gemeinde selbst nicht besser, einige Befürworter eines Leinenzwang am Rheinufer würden sich in Mäder selbst keinen Deut um die Hinterlassenschaften ihrer Haustiere kümmern.
Böckle sieht keine Verbindung
FPÖ-Obmann Aldo Böckle sieht keine Verbindung zwischen seinem Engagement für einen Leinenzwang und dem Crossgolf-Club. “Das ist absoluter Quatsch, das hat damit nichts zum tun”, betont Böckle. Das dies unter den Hundehaltern Thema ist, sei ein Beweis dafür, dass man mit dem Anliegen die Richtigen erreiche.
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