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Hunde jagen Problembär Bruno

Bruno tauchte wieder zwei Mal auf. Im Bezirk Imst wurde das Tier von einem Spaziergänger gesichtet. Der Mann konnte aus 150 Metern Entfernung beobachten, wie er einem Wildhasen den Kopf abbiss.

Am Sontag wurden neue Spuren von „Bruno“ im Bezirk Schwaz gemeldet. Ob ein beschädigter Hasenstall und zwei fehlende Schafe das Werk des Bären war, konnte noch nicht geklärt werden.

So oder so soll es Bruno jetzt an seinen Pelzkragen gehen. In Tirol trafen fünf finnische Bärenhunde mit ihren vier Hundeführern ein. Ihr Auftrag: Den Bären aufspüren. Kosten für das zweiwöchige Engagment der Hunde: 25.000 Euro, die von Bayern und Tirol aufgebracht werden.

Auf der Jagd begleitet werden Hunde und Hundeführer von einem österreichischen Betäubungsfachmann der Universität Wien sowie einem Bärenexperten der Uni Freiburg. Bis dahin ist der Abschuss des Tieres ausgesetzt.

Indes hat sich sogar Bundeskanzler Wolfgang Schüssel über den Problembären geäußert. Schüssel zeigte sich verwundert über die Jagd von „Bruno“ in Deutschland. „In Österreich sehen wir die Frage entspannter“, sagte Schüssel der „Bild am Sonntag“. „Wir haben hier ein Bären-Ansiedlungsprogramm, mit dessen Hilfe ganze Bären-Familien heimisch gemacht werden. Die richten auch ab und zu Schäden an, da wird auch mal ein Schaf gerissen. Aber auch das wird dann erstattet, und niemand regt sich auf“, meinte der Kanzler. Auch Vorarlbergs Sicherheits-Landesrat Erich Schwärzler beharrt weiterhin auf seiner bärenfreundlichen Strategie und hält es für durchaus möglich, dass Bruno wieder das Ländle aufsucht. „In Absprache mit dem Bärenanwalt bleibt unsere Vorgangsweise die gleiche: Bären beobachten, ihn versuchen einzufangen und mit einem Chip versehen und ihn wieder freilassen. Dann mit der Gewissheit, stets zu wissen, wo er ist.“ Ein Abschuss ist für Schwärzler immer noch die allerletzte Möglichkeit.

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