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Hotel Mercure wird zum heißen Eisen

Das Hotel Mercure liegt in nächster Nachbarschaft zum Casino, den Festspielen und dem See.
Das Hotel Mercure liegt in nächster Nachbarschaft zum Casino, den Festspielen und dem See. ©NEUE/Hartinger
Brgenz - Bregenzer wollen Vorkaufsrecht nutzen und Vier-Sterne-Hotel am See erwerben. Den Eigentümern der Accor Hotels soll dies nicht gefallen.

Bregenz in den 1980er Jahren. Der Durchgangsverkehr floss bereits seit Dezember 1980 durch den einröhrigen Pfändertunnel. Um die Stadt am Bodensee für Touristen noch etwas attraktiver zu gestalten, sollte ein feines Hotel gebaut werden. Am besten in See- und Festspielnähe.

Die Investoren jedoch standen nicht gerade Schlange – im Gegenteil. Um ihnen den Bau dennoch schmackhaft zu machen, bot der damalige Bürgermeister Fritz Mayer an, das Grundstück für nur wenige Schilling im Jahr zu verpachten. Die damaligen Verantwortlichen von Mercure nutzten die Gelegenheit und schlossen einen entsprechenden Pachtvertrag ab. Zudem wurde vereinbart, dass – im Falle eines Verkaufs – die Stadt Bregenz das Vorkaufsrecht nutzen kann.

Umstrukturierungen

Das Vier-Sterne-Hotel befindet sich aktuell im Eigentum der französischen Hotelkette Accor. Dem Vernehmen nach soll es dort Umstrukturierungen geben. Eine neue Holding mit Sitz in Luxemburg soll gegründet, das Bregenzer Hotel innerhalb der Gruppe verkauft werden. „Es laufen Überlegungen, die Eigentumsstruktur der Immobilie zu verändern unter Fortsetzung des Hotelbetriebs mit der Marke Mercure“, bestätigte Liv Böing, bei Accor Hotels zuständig für Communications & Media Relations Central Europe. Wegen der laufenden Gespräche wolle er derzeit aber keine weiteren Aussagen treffen.

Doch keine Formsache

Die geplante „Eigentumsveränderung der Immobilie“ sollte wohl nur reine Formsache sein – dachten zumindest die Accor-Chefs. Bis Bürgermeister Markus Linhart etwas überraschend Interesse am Kauf des Hotels anmeldete und damit sogar einen der in Südfrankreich im Urlaub weilenden Accor-Chefs aufschreckte. Nicht nur im Telefongespräch mit ihm soll sich das Stadtoberhaupt auf das in den 1980er Jahren vertraglich vereinbarte Vorkaufsrecht berufen haben. Bürgermeister Linhart war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Vertreter der Bregenzer Parteien berichten jedoch übereinstimmend, dass Linhart nach der jüngsten Stadtvertreter-Sitzung die Fraktionsobleute zusammengerufen hatte, um sie vom Kauf-Vorhaben zu überzeugen. Schließlich ist für den Erwerb der Immobilie auch ein entsprechender Beschluss der Stadtvertretung notwendig.

(Quelle: NEUE/Sonja Schlingensiepen)

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