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Hotel Kaserne ist ein "Grenzfall"

Lochau - Weit komplizierter als es die Bauwerber vermuteten, gestaltet sich die Entwicklung des Projekts zum Umbau der ehemaligen Rhomberg-Kaserne zu einem Hotel- und Wohnkomplex.

Es ist die sattsam bekannte kuriose Grenzziehung am Bodensee, die seit 150 Jahren die Gemeindegrenze zwischen Lochau und Bregenz mitten durch das Kasernenareal verlaufen lässt – und damit auch zum Teil durch die geplanten neuen Gebäude und buchstäblich durch die Wohnungen, wie unsere Grafik darlegt. Schlafen in Lochau, essen in Bregenz oder umgekehrt – die künftigen Bewohner erwarten außergewöhnlich Kuriositäten.

Ganz nebenbei geht es dabei auch um viel Geld, etwa aus den Ertragsanteilen. Bevor es aber dazu kommt, müssen erst einmal die Grundlagen für die Bewilligungsverfahren geklärt werden.

„Es genügt deshalb nicht, dass die Lochauer Gemeindevertretung die notwendigen Umwidmungen beschlossen hat, jetzt ist erst einmal auch noch die Stadt Bregenz am Zug“, erläutert Bürgermeister Xaver Sinz.

„Erste Gespräche hat es gegeben“, bestätigt der Bregenzer Amtskollege Markus Linhart, „aber es ist ein derart komplizierter und meines Wissens in ganz Vorarlberg einmaliger Fall, dass die Angelegenheit nun im Gemeindeverband beraten wird. Wir warten auf entsprechende Vorschläge der Fachleute.“

Fakt ist, „dass die Umwidmung für einen Teil des Areals von der Bregenzer Stadtvertretung behandelt und beschlossen werden muss, denn als Katastralgemeinde ist die Landeshauptstadt rechtlich zuständig“, so Linhart.

Das bestätigt auch Dr. Wilfried Bertsch, Vorstand der Abteilung Raumplanung und Baurecht im Amt der Vorarlberger Landesregierung. Direkt ist seine Abteilung in den „Fall“ noch nicht involviert, „es wurde aber natürlich auch in der Raumplanungsabteilung darüber gesprochen“.

Dass es wegen des Hotelprojekts zu einer generellen „Grenzkorrektur“ kommen könnte, glaubt Bertsch indes nicht und geht dabei konform mit Xaver Sinz. „Es wird immer wieder über solche Ideen diskutiert. Dabei kommt natürlich auch das Thema Lochau-Süd zur Sprache, aber bisher war in Bregenz wie Lochau der einhellige Tenor, die Grenzen zu belassen wie sie sind und Probleme wie jenes des Kasernenareals anders zu regeln“ , betont Sinz, der anfügt, dass Lochau in den vergangenen Jahrzehnten “ mehrere Millionen Euro in die Ufergestaltung investiert hat – in das Bregenzer Ufer.“

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