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Hospizbegleitung für Kinder

Hospizbewegung der Caritas Vorarlberg: "In den vergangenen Jahren wurden wir immer wieder mit dem Schicksal von Kindern konfrontiert." Hospizbegleitung für Kinder[.pdf - 103KB]

Nach dem Tod der geliebten Oma verstand Lea die Welt nicht mehr. „Das kleine Mädchen hatte panische Angst, dass jetzt alle in ihrem Umfeld sterben könnten“, erzählt Annelies Bleil, die die Hospizbegleitung für Kinder koordiniert. Als sich die Mutter keinen Rat mehr wusste wandte sie sich an die Hospizbewegung. Bleil schickte eine ihrer Mitarbeiterinnen zu Lea. Die hörte sich den Kummer des Mädchens an, schenkte ihm ein Sorgenpüppchen, dem Lea alles erzählen konnte, und die Kleine fand Frieden.

Großer Bedarf

Weil Kinder bei Krankheit, Sterben und Trauer andere Bedürfnisse haben als Erwachsene hat die Hospizbewegung ein neues Angebot speziell für diese Zielgruppe geschaffen. Und obwohl die Hospizbegleitung für Kinder (Hoki) erst jetzt landesweit startet, war Annelies Bleil bereits mit 15 Begleitanfragen konfrontiert. „Der Bedarf ist groߓ, bringt sie die Notwendigkeit dieser Maßnahme auf den Punkt. Das Team der Hospizbegleitung für Kinder besteht derzeit aus sechs Mitgliedern, die seit Jahren in der Hospizarbeit tätig sind. Um ihrer neuen Aufgabe gerecht zu werden haben sie eine Zusatzschulung absolviert.

Die Begleitung kann bereits mit dem Zeitpunkt der Diagnose beginnen und auch die Zeit der Trauer umfassen. Speziell bei Letzterem rechnet Annelies Bleil mit längeren Einsätzen. Der Leiter der Kinderabteilung am LKH Feldkirch, Primar Dr. Burkhard Simma, weiß aus eigener Erfahrung, dass es Jahre dauern kann, bis Angehörige den Tod eines Kindes bewältigen. Er begrüßt das Projekt, weil es eine Lücke im System schließe. Es brauche auch für Kinder und Jugendliche eine Betreuung am Ende des Lebens.

Familienarbeit

Im schlimmsten aller Fälle versuchen die Mitarbeiterinnen von Hoki, den Eltern beratend zur Seite zu stehen. „Zusätzlich kümmern wir uns um die Geschwisterkinder, wenn die Mutter täglich ins Krankenhaus muss“, so Bleil. Hoki sei immer Familienarbeit. Wichtig für die Projektkoordinatorin ist, die einzelnen Familienmitglieder in ihren Ängsten und Bedürfnissen wahrzunehmen. Und sie betont, dass Hospizbegleitung nicht zwangsläufig Sterbebegleitung sein muss. Den Unterschied zu anderen Einrichtungen erklärt Annelies Bleil mit „der Zeit, die wir schenken“ und „dem Einlassen auf Menschen und ihre Schicksale“.

Betruungsnetz

Dennoch versteht sich das Hoki-Team als Teil eines größeren Betreuungsnetzes, dem auch professionelle Partner wie die Mobile Kinderkrankenpflege, die Kinderabteilungen der Spitäler, niedergelassene Ärzte, die Kinderkrebshilfe, die Familienhilfe sowie die Hauskrankenpflege und die IfS-Seelsorge angehören.

Weitere Informationen unter Tel. 0664/824 00 20, E-mail annelies.bleil@caritas.at und im Internet unter www.hospizbewegung-vorarlberg.at

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