Sie wollen somit gegen den Vatikan protestieren, der einen Vorschlag Frankreichs kritisiert hatte. Frankreich will im Namen aller EU-Mitglieder der UNO ein Projekt zur weltweiten Aufhebung der Strafbarkeit der Homosexualität vorlegen.
“Der Vatikan verteidigt die Todesstrafe für Homosexuelle”, protestierte der italienische Verband für die Rechte der Homosexuellen Arcigay. Die linke Tageszeitung “Liberazione” rief zu zu einem Massenprotest gegen den Vatikan auf. “Wir könnten alle Bürger auffordern, sich beim Angelusgebet am Sonntag auf dem Petersplatz mit einem rosa Kleidungsstück zu zeigen, die Farbe des Sterns, an dem Homosexuelle in den Konzentrationslagern zu erkennen waren”, sagte der Chefredakteur der Tageszeitung, Piero Sansonetti.
Der Vatikan-Vertreter bei der UNO, Bischof Celestino Migliore, hatte diese Woche betont, dass der Heilige Stuhl zwar jede Initiative zum Schutz der Menschenrechte begrüße und jegliche Form der Diskriminierung gegen Homosexuelle verurteile. Frankreichs Initiative bei der UNO könne jedoch als politische Erklärung betrachtet werden. “Länder, die die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Personen nicht anerkennen, könnten unter Druck gesetzt werden, sollte die UNO Frankreichs Dokument annehmen”, so der Bischof. Frankreich will am 10. Dezember anlässlich des 60. Jahrestags der UNO-Menschenrechtserklärung seinen Vorschlag zur Aufhebung der Strafbarkeit der Homosexualität vorlegen.