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Holz hat eine Sprache

Seekirchen - Das LandArt Projekt „Kunst-Raum-Natur“ des Kulturvereins Kunst­box ist voll am Laufen. Der dreitägige Workshop, unter der Leitung des pro­fessionellen LandArt-Künstlers Wolfgang Buntrock, endete am Sonntag und wurde Anfang der Woche vom SchülerInnen-Workshop abgelöst.

Auf dem Naturpark Buchberg entstanden eine bunte Vielfalt bewegender Werke, jedes mit ganz eigenem Charakter und Ausdruck.

Die TeilnehmerInnen hatten alle nach kurzer Zeit dasselbe Gefühl: Wenn man sich ein paar Stunden damit beschäftigt, es gefühlt und damit gearbeitet hat, beginnt Holz zu sprechen. Aber nicht nur Holz – Erde, Lehm, Laub, Steine, Gräser, alles begann einen stillen Dialog mit den Händen und Gedanken der LandArt’erInnen. Selbst widerspenstige und stachelige Brombeerranken wurden zutraulich und ließen sich nach gutem Zureden in verschiedene Skulpturen wortwörtlich einflechten.

Wer sich in den nächsten Tagen auf den Weg auf den Buchberg macht, wird im Bereich neben und hinter der Wallmisch-Kapelle eine Vielzahl kleiner und großer Naturkunstwerke vorfinden. Einen in Holzstöcke gefassten Energieplatz zum Beispiel, eine ästhetische Spirale, die sich zwischen einem gewundenen Baum und einer Senke schlängelt, ein filigraner Sonnenfänger am Waldrand, eine gelbe Blätterschlange, die sich von Baum zu Baum windet, eine in Reisig gefasste, sehr beruhigend wirkende Fläche, die einfach von allem Unnötigen befreit wurde, ein dichtes Zweiggebilde, das unwillkürlich an den brennenden Dornbusch erinnert, Kunstwerke aus Blättern in der Luft und am Boden, die in sehr viel Zeit und Kleinarbeit entstanden sind und noch Vieles mehr.

Wolfgang Buntrock wies seine kreativen Schützlinge immer darauf hin, dass der Wahl des Ortes für ein Kunstwerk und die Verflechtung mit den natürlichen Gegebenheiten an diesem Ort in der LandArt ebenso große Bedeutung zukommt, wie dem fertigen Werk selbst. Die kreative Leistung liegt weniger darin, ein Objekt „in die Landschaft zu setzen“, sondern es „aus der Landschaft zu erschaffen“. Und das unter Berücksichtigung von Allem, was die Natur am gewählten Ort zu bieten hat: den verfügbaren Materialien, den Lichtverhältnissen, Wind aber auch der Faktor Zeit – im Sinn der Vergänglichkeit – spielt eine Rolle.

Dank der Unterstützung des „Kunst-Raum-Natur“-Projekts des Kulturvereins Kunstbox, durch den Naturparkverein Buchberg, den Salzburger Naturschutzbund und der Gemeinde Mattsee – Mattseer Bürgermeister Matthäus Maislinger und der ortsansässige Gemeinderat Stefan Handlechner besuchten die Gruppe am Buchberg gleich mehrmals, waren die organisatorischen Vorarbeiten schnell erledigt. Der Weg war frei für das diesjährige LandArt Seminar, das, nach einem Kurs im Wenger Moor im vergangenen Jahr, heuer schon zum zweiten Mal stattfand.

Die TeilnehmerInnen waren mit viel Begeisterung und Kreativität bei der Sache. Aber auch die vielen Ausflügler, die an diesem sonnigen Wochenende auf den Buchberg kamen um den traumhaften Ausblick zu genießen, waren hingerissen von den vielen kunstvollen Arbeiten und empfanden die Werke als sehr lebendige und inspirierende Bereicherung für den Naturpark. Eine Fortsetzung wird es nächstes Jahr mit Sicherheit geben, verspricht der Kulturverein Kunstbox, die Suche nach geeigneten Orten

(mw)

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