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Holland-Hacker stahl neun Mio. österreichische Meldedaten

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Symbolbild ©CanvaPro
Ein Hacker in den Niederlanden hat neun Millionen österreichische Meldedaten gestohlen und im Internet zum Verkauf angeboten.
Hacker-Attacke: Porno an der Valisera-Talstation (V+)

Der Datendiebstahl selbst im Umfeld der GIS wurde bereits im Mai 2020 bekannt, nun ist er auch geklärt: Im vergangenen November wurde ein "ganz dicker Fisch" in den Niederlanden verhaftet, auf dessen Konto der Diebstahl gegangen sein dürfte, wie Experten des Bundeskriminalamtes (BK) am Mittwoch Journalisten mitteilte.

An die Daten war der Hacker durch eine Panne bei einer Wiener IT-Firma gelangt, welche die GIS mit der Neustrukturierung ihrer Datenbank beauftragt hatte. Betroffen waren praktisch alle österreichische Meldedaten, also Namen, Geburtsdaten und Meldeadressen aller Bürger, sagte Klaus Mits, Abteilungsleiter für Cyberkriminalamt im BK. Die GIS hatte diese Daten und eine zweite auf Gebäude bezogene Datenbank, um allfällige Rundfunk-Gebührenvermeider aufzuspüren. Sie beauftragte ein renommiertes Wiener IT-Unternehmen mit der Neustrukturierung dieser Datenbanken und übergab der Firma die Daten. Die BK-Experten betonten, dass das eine durchaus übliche Vorgangsweise sei.

Datenbank im Internet verfügbar

Der Fehler dürfte dann bei dem Subunternehmen geschehen sein: Ein Mitarbeiter der Firma dürfte für eine Teststellung die echten Meldedaten der GIS verwendet haben, und diese Datenbank war so ohne Zugangssicherung im Internet verfügbar, nach Schätzung der BK-Spezialisten etwa für eine Woche. "Mit einer Suchmaschine hat der Täter die Daten gefunden", schilderte ein BK-Ermittler. Nachsatz: "Über Google findet man die Daten natürlich nicht."

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und BK-Direktor Andreas Holzer gratulierten den Ermittlern, welche den Täter schlussendlich ausfindig machen konnten: "Die stark wachsende Cyber-Kriminalität wird auch in Zukunft mit aller Vehemenz und auch neuen Methoden bekämpft werden", sagte Karner. "Anhand dieses Falles zeigt sich, wie wichtig und notwendig die Ermittlungen im Cyberspace sind. Unsere Ermittlerinnen und Ermittler haben das Know-how und kein Täter sollte sich sicher sein, in der Anonymität des Internets verschwinden zu können", betonte Holzer.

(APA)

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