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Hohes Interesse an Darmkrebs-Vorsorge

Bregenz - Seit Februar 2007 wird in Vorarlberg über 50-jährigen Menschen im Rahmen der Gesundenuntersuchung zur Vorbeugung von Darmkrebs eine Dickdarmspiegelung (Vorsorge-Koloskopie) angeboten.

Seit Februar 2007 wird in Vorarlberg über 50-jährigen Menschen im Rahmen der Gesundenuntersuchung zur Vorbeugung von Darmkrebs eine Dickdarmspiegelung (Vorsorge-Koloskopie) angeboten. Dabei wird der gesamte Darm mit einer kleinfingerdicken biegsamen Sonde bildlich dargestellt und allfällige Polypen werden sofort entfernt, da sich Polypen in Krebs verwandeln können. Die seit Beginn jährlich steigende Frequenz zeigt das große Interesse der Vorarlberger Bevölkerung an der Vorsorgeuntersuchung im Allgemeinen und an der Darmkrebsvorsorge im Speziellen.

Seit Februar 2007 haben über 13.000 Menschen das Angebot der Vorsorge-Koloskopie in Anspruch genommen. Durch diese Vorsorgemaßnahme konnte in vielen Fällen rechtzeitig die Darmkrebserkrankung verhindert bzw. behandelt werden. Dadurch konnte den betroffenen Menschen ein langer Leidensweg erspart werden bei gleichzeitiger Einsparung von hohen Behandlungskosten, die anfallen, wenn die Krebserkrankung zu spät diagnostiziert wird. Die Darmkrebserkrankung gehört zu den häufigsten und gefährlichsten Erkrankungen in den Industrienationen. In Österreich erkranken daran pro Jahr zwischen 4.500 und 5000 Personen, in Vorarlberg zwischen 120 und 180 Menschen. Vor Einführung von Darmkrebsvorsorgemaßnahmen ist ca. die Hälfte der Neuerkrankten an den Folgen gestorben. Durch die frühzeitige Erkennung besteht eine fast hundertprozentige Heilungschance. Gesundheitspolitische Zielsetzung Durch die Vorsorge-Koloskopie müsste es möglich sein bis zum Jahr 2017 die Zahl der Neuerkrankungen um ein Drittel zu reduzieren. Dazu ist es jedoch erforderlich, nicht nur die gesundheitsbewusste Bevölkerung, sondern auch „Vorsorge-Muffel“ für die Gesundheitsvorsorge zu interessieren. Dazu sind unterschiedliche Maßnahmen erforderlich, unter anderem die Information durch die Medien.

Ergebnisse der Datenauswertung 2010

Seit die VGKK und das Land Vorarlberg gemeinsam mit der Ärztekammer das Angebot der Darmspiegelung im Februar 2007 gestartet haben, wurde von 13.118 Versicherten diese Untersuchung in Anspruch genommen mit jährlich steigendem Interesse:

Vorsorge-Koloskopie-Daten  2/2007 bis 12/2010

Befundung Anzahl
2007-2010  13.118
2007               1.584
2008               3.520
2009               3.861
2010               4.153

Das Vorsorgebewusstsein der Frauen ist auch bei der Vorsorgedarmspiegelung größer:
45 % Männer 5.903
55 % Frauen 7.215

Altersverteilung:
Knapp 80 % der Untersuchten ist zwischen 50 und 70 Jahre alt.
50-59 Jahre    5.556
60-69 Jahre    4.852
70-79 Jahre    2.397
über 80 Jahre    313

Das Untersuchungsziel ist die Entfernung von Krebsvorstufen und bei Vorliegen einer Krebserkrankung die Diagnose so früh als möglich, dieses Ziel wurde erfreulicherweise über die gesetzten Erwartungen erreicht: Seit Februar 2007 wurde bei 176 Personen Darmkrebs im Vorstadium erkannt und durch die Polypabtragung geheilt, wobei im letzten Jahr bei 54 Personen ein solches Vorstadium diagnostiziert und behandelt wurde.

Bei 36 Menschen (davon im Jahr 2010 12) wurde Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt, die durch die Polypabtragung während der Vorsorgedarmspiegelung oder durch eine Operation ohne notwendige Nachbehandlung geheilt werden konnten. 9 Patienten hatten ein etwas weiter fortgeschrittenes Krebsstadium, bei welchem zusätzlich eine Chemotherapie erforderlich war, wodurch die Heilungschancen sehr hoch sind. In vier Fällen war die Erkrankung bei der Diagnosestellung bereits fortgeschritten mit Metastasen in anderen Organen, sodass eine sehr belastende, aufwändige und teure Behandlung notwendig wurde.

Die Vorsorge-Darmspiegelung erfolgt ausschließlich durch Spezialisten Die Darmspiegelung ist nicht ganz ohne Risiko, daher muss diese Untersuchung nach international gültigen Qualitätsstandards durchgeführt werden. Diese fachlichen und apparativen Qualitätskriterien sind in Vorarlberg vertraglich garantiert. Das Land Vorarlberg unterstützt durch einen Qualitätssicherungsbeitrag diese garantierte Qualität. Das Ergebnis dieser Qualitätssicherung ist eine außerordentlich niedrige Komplikationsrate und sie trägt auch zur Kostenreduktion im Gesundheitswesen bei. Die investierten Kosten rechnen sich um ein Vielfaches: Jeder Darmkrebsfall mit Metastasierung verursacht Kosten in Höhe von ca. 250.000 Euro pro Jahr. In diesen vier Jahren konnten dem Gesundheitswesen durch die Vorsorge-Koloskopie rund 20 Millionen Euro erspart werden.

Fachärztinnen und –ärzte für Innere Medizin in Vorarlberg, die Vorsorge-Koloskopien durchführen:
Dr. Birnbaumer Hedwig, Kirchstraße 17, Hard
Dr. Christern Hans-Albrecht, Gerbe 1144, Egg
Dr. Dertinger Stephan, Am Postplatz 2, Bludenz
Dr. Diem Gerhard, Bahnhofstraße 39, Bregenz
Dr. Erhart Kurt, Kornmarktstraße 20, Bregenz
Dr. Flatz Thomas, Kirchstraße 17, Hard
Dr. Kopf Alexander, Am Kehlerpark 2, Dornbirn
Univ.-Prof. Dr. Mathis Gebhard, Bahnhofstraße 16, Rankweil
Dr. Mayr Burkhard, Waldfriedgasse 2, Feldkirch
Univ.-Doz. Dr. Sagmeister Markus, Kornmarktstraße 2, Bregenz
Dr. Scheier Michael, Kaiser-Franz-Josefstr. 4, Lustenau
Dr. Stark Harald, Bahnhofplatz 1a, Bludenz
Dr. Werle Andreas, Austraße 30, Sulz
Dr. Wilhelm Oliver, Am Garnmarkt 3, Götzis

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