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Hohenemser Literaturpreis: „Citatum“ – Kunst im öffentlichen Raum

Großformatig: Künstler Günter Bucher und die bis zu 30 Quadratmeter messenden „Citatum“-Schriftrollen.
Großformatig: Künstler Günter Bucher und die bis zu 30 Quadratmeter messenden „Citatum“-Schriftrollen. ©Stadt Hohenems
Kommenden Samstag, dem 24. Juni 2017, erhält Selim Özdogan den 5. Hohenemser Literaturpreis – ein Zitat des diesjährigen wie auch früherer Siegertexte wurden für ein Kunstprojekt aufgegriffen.

„Gott hat die Menschen erschaffen, aber er hat ihnen keine Geschichte gegeben und keine Papiere, nur Namen. Die Geschichte muss jeder selbst finden, und nicht jeder kann entscheiden, welche er erzählen möchte.“

Bereits vor der Verleihung hat der Hohenemser Literaturpreis mehrere Wochen anhaltend im öffentlichen Raum Gestalt angenommen: Der Künstler und Schriftgestalter Günter Bucher applizierte für sein Projekt „Citatum“ (lat. „zitiert“) großformatig Sätze bisheriger Siegertexte auf Schriftrollen rund um den Veranstaltungsort im Jüdischen Viertel. Die ersten Worte aus Selim Özdogans „Geschichte ohne Papier“ sind in einer Größe von 7 mal 4,3 Metern an der Fassade des Salomon-Sulzer-Saales zu lesen, während vier frühere Siegertexte auf Schriftrollen von 4 mal 1,8 Metern an verschiedenen Laternenmasten rund um den Saal angebracht wurden.

Die Stoffbahnen, für die Bucher ausschließlich seine eigenen markanten Schriften – weiß auf schwarzem Grund – verwendet, sind nach Ende des Projekts, zu dem auch eine Serie von Postkarten produziert wurde, beim Künstler (www.guenterbucher.com) und im Hohenemser Kulturreferat erhältlich.

Samstag, 24. Juni: Verleihung des Literaturpreises an Selim Özdogan

Der Preis wird am Samstag, dem 24. Juni 2017, um 19 Uhr traditionellerweise wieder im Salomon-Sulzer-Saal, der ehemaligen Synagoge von Hohenems, verliehen: Selim Özdogan, wird seine für den mit 7.000 Euro dotierten Preis ausgewählte Erzählung „Geschichte ohne Papier“ in einer Lesung vorstellen. Weiters begrüßt die Stadt Hohenems als Festrednerin auch Autorin Anna Mitgutsch, die erneut als Jurymitglied fungierte und zum Thema „Sprache als Innovation und Verwandlung“ sprechen wird. Károly Gáspár begleitet am Flügel durch den Abend. Der Eintritt ist frei.

Selim Özdogan folgt Preisträgerin Que Du Luu nach, die den Preis 2015 erhielt: Gleich mit seinem Debütroman „Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist“ hatte sich der 1971 geborene Autor Mitte der 90er-Jahre in der Literaturszene einen Namen gemacht und ein Werk geschaffen, das rasch als „Kultbuch“ bezeichnet wurde. Seitdem arbeitet Özdogan als freier Schriftsteller: Sorgfältige Figurenzeichnungen und ein Gespür für Wortwitz sollten auch seine zahlreichen weiteren, regelmäßigen Veröffentlichungen auszeichnen, die wiederholt auch vom Autor selbst als Hörbücher eingesprochen wurden. Sein jüngster Roman „Wieso Heimat, ich wohne zur Miete“ ist 2016 im Haymon-Verlag erschienen; im selben Jahr wurde er zum Bachmann-Preis eingeladen. Weitere Informationen auf www.selimoezdogan.de

Freitag, 23. Juni: Erster Emser Slam

Bereits am Freitag, dem 23. Juni 2017, am Vorabend der Preisverleihung, wird in Kooperation mit der Plattform „Ländleslam“ (www.laendleslam.at) zum ersten „Emser Slam“ eingeladen: Ebenfalls im Salomon-Sulzer-Saal werden sich ab 19 Uhr Poetry-Slammer/innen präsentieren, deren Muttersprache – wie auch beim Literaturpreis selbst – nicht die deutsche ist. Für die musikalische Begleitung sorgt das Hip-Hop-Duo „K-Ology & Smile“. Selim Özdogan wird – außer Konkurrenz – selbst kurz die Bühne mit den acht internationalen Slammer/innen teilen.

Weitere Informationen unter www.hohenems.at/literaturpreis

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