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Hofer im Fieber, Kurz legt Telefondaten offen

Es gibt Aufregung um einen fibrigen Hofer und einen telefonierenden Kurz.
Es gibt Aufregung um einen fibrigen Hofer und einen telefonierenden Kurz. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Das Fieber von Norbert Hofer blieb vom ORF-Wahlduell am 11. September am meisten in Erinnerung. Grund ist das Duell zwischen Rendi-Wagner und Kurz vom Donnerstag, bei dem das Thema aufgegriffen wurde.
Schlagabtausch zwischen Rendi-Wagner und Kurz

Im seltsamen Schlagabtausch zwischen SPÖ und ÖVP rund um Norbert Hofers Fieberschub bei den ORF-Wahlduellen hat der Pressesprecher von ÖVP-Chef Sebastian Kurz seine Telefondaten offen gelegt. SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner hatte Kurz ja vorgeworfen, dass dieser seinen Sprecher beauftragt habe, Medien über Hofers Fieberanfall zu informieren. Kurz wies diese Darstellung als "absurd" zurück.

Kurz' Pressesprecher Johannes Frischmann hat der APA und anderen Medien inzwischen eine Aufstellung seines Einzelgesprächsnachweises vom Abend des 11. September übermittelt. Zwischen Kurz' Ankunft im ORF um 19:41 Uhr und dem Ende des Duells mit Kogler um 20:41 Uhr gab es demnach um 20:03 Uhr nur ein Telefonat, das zu einer ÖVP-internen Nummer führte. Über den Gesundheitszustand des FPÖ-Chefs erfuhr Kurz laut Frischmann erst kurz danach durch Hofer selbst.

Pressesprecher informierte auf Twitter

Hofers Pressesprecher Volker Höferl hatte die Öffentlichkeit an dem Abend um 20:28 Uhr via Twitter über den Fieberschub des freiheitlichen Spitzenkandidaten informiert. Frischmann: "Ich habe zu keinem Zeitpunkt an diesem Abend von Sebastian Kurz den Auftrag erhalten, die Medien darüber zu informieren, dass Norbert Hofer Fieber hätte. Ich habe auch kein Medium und keinen Medienmitarbeiter bis zu der vom Pressesprecher von Hofer selbst vorgenommenen Veröffentlichung darüber informiert."

Rendi-Wagner soll Auftrag selbst gehört haben

Die Attacke Rendi-Wagners gegen Kurz im jüngsten ORF-Duell sorgte danach für einigen Gesprächsstoff. Die SPÖ-Chefin hatte erklärt, einen entsprechenden Auftrag von Kurz an seinen Sprecher selbst gehört zu haben. Kurz' Verhalten sei "unanständig und unmenschlich" und zeige die "zwei Gesichter" des Ex-Kanzlers, erklärte Rendi-Wagner. Kurz bezeichnete die Anschuldigungen als "absurd" und meinte, dass diese sogar manche Verschwörungstheorien der FPÖ toppen würden.

Politikexperten interpretierten den Vorstoß Rendi-Wagners als letzten SPÖ-Versuch, doch noch Dynamik in die relativ stabilen Umfrageergebnisse zu bringen, laut denen die ÖVP weit vor der SPÖ liegt. Zugleich sahen Politbeobachter die Chancen auf eine mögliche ÖVP-SPÖ-Koalition durch die persönlich gehaltene Auseinandersetzung schwinden. Eine Neuauflage des Duells Rendi-Wagner gegen Kurz gibt es übrigens bereits Montagabend auf Puls 4.

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(APA/red)

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