Vereine im Fokus – Kinderstube, Höchst
In der Kinderstube darf jeder so sein wie er ist.
Höchst. „Und ein kleiner Junge nimmt mich an die Hand. Er winkt mir zu und grinst:
Komm hier weg, komm hier raus. Komm, ich zeig dir was, das du verlernt hast vor lauter Verstand …“, so lautet der Text von PUR, so begann die Jahreshauptversammlung in der Kinderstube. Ein ganz besonderes Merkmal des Vereins ist die Pflege von Werten, Brauchtum und Tradition. „Die Kinder sollen in einer möglichst angstfreien, natürlichen und vertrauten Atmosphäre eigene Sicherheit und Verantwortung für die Gemeinschaft erleben können“, ist eines der Leitbilder der Kinderstube Höchst. In der „Stube“ finden die Kinder Sicherheit und Geborgenheit, denn das Herz der Kinderstube befindet sich in einem gemütlichen alten Haus. Der hauseigene Garten und naturnahes Spielmaterial fördern Kreativität und Phantasie. Vielfältige Verkleidungsmöglichkeiten für Theater- und Rollenspiele unterstützen das Interagieren in der Gruppe. Die Kinder werden auch in die anfallenden häuslichen Arbeiten – wie Tisch decken, Jause richten oder aufräumen – miteinbezogen,“ erzählt der scheidende Obmann, Thomas Fuchs, dessen Nachwuchs inzwischen die Schule besucht. „Die Kinder haben jede Menge Platz zum Spielen und Basteln. Sei es an der Werkbank, beim Knettisch oder beim Experimentieren mit Wasser. Doch auch für Bewegung ist gesorgt: Ob Trampolin, oder Spielständer, die sich in ein Pferd oder in eine Hütte verwandeln, genauso gut aber auch ein Piratenschiff sein können“, fügt die pädagogische Leiterin, Christl Hackspiel lachend hinzu. „Im Morgenkreis werden gemeinsam Lieder gesungen und Geschichten gehört. Einmal in der Woche verbringen die Kinder den Vormittag im Wald.“ Womit wir schon bei der Waldgruppe wären. Riechen, Sehen, Schmecken und Fühlen, so entdecken die Kinder den Wald. „Hier haben sie die Möglichkeit, mit Lupen und Ferngläsern ihr eigenes Abenteuer zu erleben“, gibt Waldpädagogin Elke Schneider einen kleinen Einblick in das Geschehen. „Wir betreuen in der Waldgruppe 18 Kinder. Der Jüngste ist knapp drei Jahre alt. Der kleine Jona ist konzentriert bemüht, den Käse in mundgerechte Stück zu schneiden. Denn heute wird im „Hexenkessel“ gekocht. Konstantin und Vinzent durchforsten das Dickicht mit ihrer Laterne, während Lorenz und Paul über Baumstämme balancieren und auf selbstgebauten Schaukeln aus Seilen ihrem Bewegungsdrang nachgehen. Und dann gibt es auch noch das „Höckle“. Die kleinen Kinder erleben meist die erste Trennung aus der engen Beziehung zu den Eltern und machen erste Gruppenerfahrungen mit Gleichaltrigen. Die Gruppen sind klein und für die Kinder gut überschaubar. Dadurch können die Kinder Beziehungen eingehen, mit anderen und an anderen Kindern wachsen. Doch zurück zur Jahreshauptversammlung: Einstimmig wurde Ralf Hildebrand zum neuen Obmann gewählt und Thomas Fuchs, der als „Kapitän das Schiff verlässt“ in einer fröhlichen Feier verabschiedet.
Vereinfakts:
„Kinderstube“, täglich von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr
Tischlerweg 4
6973 Höchst
Tel. 0650 7318400, www.kinderstube.at
Gegründet 1984
90 Kinder werden derzeit betreut
Über 200 aktive Mitglileder
Der private Verein finanziert sich über die Mitgliedsbeiträge der Eltern, öffentliche Zuwendungen, Erträge aus Veranstaltungen und Spenden. In den Kindergruppen der Kinderstube werden Kinder zwischen 1,5 und 6 Jahren begleitet.
Was magst du gerne in der Waldgruppe
Franco, 5 Jahre
Mir gefällt ganz gut das Räuber spielen und beim Kochen bin ich auch immer dabei. Eine Hütte aus Zweigen habe ich auch schon gebaut. Piraten spielen macht besonders viel Spaß.
Nelly Appolonia, 5 Jahre
Am liebsten spiele ich Pferd, wenn ich ein anderes Kind am Seil führen darf. Ich schaukle auch gerne. Auch Basteln mit Draht, Stempel und Papier mach Spaß. Der Kochtag ist am besten.
Valentina, 5 Jahre
Ich bastle gerne im Wald. Beim Werkzeug kenne ich mich schon gut aus. Auch erforsche ich gerne die Bodentiere, wie Regenwürme, Tausendfüßler oder Saftkugler. Ich habe keine Angst davor.
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