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Hochzeit - Krise hin oder her: Paar erzählt, wie es ist, in Coronazeiten zu heiraten

©Privat, Symbolbild: Pixabay
Barbara und Daniel Sönser-Gantner aus Thüringerberg haben inmitten der Coronakrise geheiratet. Im VOL.AT-Gespräch erklären sie, warum sie sich entschieden haben, trotz der Einschränkungen jetzt zu heiraten.
Hochzeit in Coronazeiten

Heiraten ja, aber mit maximal zehn Gästen. Vor dieser Realität stehen derzeit alle Paare, die im Frühjahr 2020 heiraten. Die Regelung gilt zumindest bis Ende Juni. Eine große Hochzeit mit rauschender Feier im Familien- und Freundeskreis, wie sie von vielen Brautpaaren gewünscht wird, ist derzeit nicht möglich. Die Pandemie macht Heiratswilligen einen Strich durch die Rechnung: Was die Feier selbst angeht, aber auch die Hochzeitsreise. Während einige Paare ihre Hochzeit nun verschieben (müssen), trotzen andere Corona und heiraten im engsten Kreis - so auch Barbara Sönser und Daniel Gantner aus Thüringerberg. Das Paar schloss am 3. April den Bund fürs Leben.

Zueinander stehen

Eigentlich hätte das Paar, das gemeinsam drei Kinder hat, am 14. August heiraten wollen. "Wir haben uns dann gedacht - die Krise hin oder her - dass wir wirklich zueinander stehen und dann haben wir uns gesagt 'komm tun wir es sofort'", erklärt Daniel im VOL.AT-Gespräch per Videokonferenz. Die Planung sei dann "total spannend" gewesen: Am Freitag vor der Hochzeit riefen sie bei der Standesbeamtin an, um die Pläne bekannt zugeben. Ihre Freunde und Nachbarn hätten sie tatkräftig unterstützt. "Eine Nachbarin - Heidi - hat mir extra ein Hochzeitskleid genäht", erzählt Barbara. Bürgermeister Wilhelm Müller lieh Daniel am Tag davor noch kurzfristig ein Hemd, da seines nicht mehr passte. Eine Freundin des Paares fertigte die Gestecke, Kränze und den Brautstrauß. Ein anderer Freund, ein Konditor, steuerte die Hochzeitstorte bei. Goldschmied Plakolm setzte alles in Bewegung, damit das Paar noch die Eheringe bekam. Am Tag der Hochzeit begleiteten ihre Freunde sie mit einem Autokonvoi durchs Dorf.

Das Ehepaar Sönser-Gantner mit seinen drei Kindern am Hochzeitstag. Bild: Privat

Glückwünsche per Foto und Video

"Meine Eltern saßen leider in Nenzing in Quarantäne - ihr Vater auch", bedauert Daniel. Da nur fünf Leute aufs Standesamt durften, nahm das Paar seine Kinder mit. "Das war total schön", schildert Barbara Sönser-Gantner. Sie und ihre mittlere Tochter musizierten gemeinsam, der "große" Sohn machte Fotos und Videos von der Trauung. "So hatten wir eigentlich alles, was man sich nur wünschen kann", ist sich das frisch vermählte Paar sicher. Statt bei einer Feier kamen die Glückwünsche von Familie und Freunden dann per Video und Foto. Hochzeitsgeschenke wurden vor die Tür gestellt und Nachbarn gratulierten mit Sicherheitsabstand. "Es waren ganz ganz viele herzliche Sachen dabei", meint die Braut gegenüber VOL.AT.

Freie Trauung geplant

Daniel und Barbara planen noch eine freie Trauung. Einer seiner besten Freunde soll das Paar trauen. Auch eine Art Hochzeitsreise steht an. "Wir haben sowieso einen Urlaub auf einer Hütte geplant. Wir hoffen, dass wir den im Ländle machen können", erklärt Daniel. Eine richtige Hochzeitsreise solle es dann eher im nächsten oder übernächsten Jahr - wenn sich die Lage beruhigt hat - geben: "Nach Indien für einen Monat", verrät das Paar. Das Ehepaar aus Thüringerberg bereut es nicht, inmitten der Krise geheiratet zu haben: "Es war eigentlich was ganz Tolles und was Besonderes", so Barbara. "Wir waren überrascht, wie viele positive Momente und schöne Momente wir hatten."

(Red.)

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